Lernen Sie, wie Sie den Break-Even-Point berechnen und für strategische Entscheidungen nutzen – mit Formeln, Praxisbeispielen und Excel-Vorlagen
🎯 Warum die Break-Even-Analyse Ihr wichtigstes Planungstool ist
Stellen Sie sich vor, Sie gründen ein Café und investieren 80.000 € in Ausstattung, Miete und Personal. Ab welchem Umsatz macht Ihr Geschäft Gewinn? Wann haben Sie Ihre Investition zurückverdient? Die Break-Even-Analyse gibt Ihnen die Antwort: Sie zeigt Ihnen exakt, ab welcher Verkaufsmenge oder welchem Umsatz Sie die Gewinnschwelle erreichen. Ob Startup-Gründung, Produkteinführung oder Investitionsentscheidung – ohne Break-Even-Point fahren Sie im Blindflug. In diesem Guide lernen Sie alles, was Sie für fundierte Berechnungen brauchen.
Die Break-Even-AnalyseBetriebswirtschaftliches Instrument zur Bestimmung der Gewinnschwelle ist ein zentrales Instrument im Controlling und der Finanzwissenschaft. Sie berechnet den Punkt, an dem ein Unternehmen weder Gewinn noch Verlust macht – die sogenannte Gewinnschwelle oder den Break-Even-Point (BEP).
🎯 Zentrale Frage der Break-Even-Analyse:
"Ab welcher Verkaufsmenge oder welchem Umsatz deckt ein Unternehmen alle seine Kosten und beginnt, Gewinn zu erwirtschaften?"
Die Analyse ist besonders wertvoll für:
Startup-Gründer: Wann wird mein Geschäft profitabel?
Produktmanager: Ab welcher Absatzmenge rentiert sich eine Produkteinführung?
Investitionsentscheidungen: Lohnt sich die Anschaffung einer neuen Maschine?
Preisgestaltung: Welche Auswirkungen haben Preisänderungen auf die Rentabilität?
Kapazitätsplanung: Welche Auslastung ist mindestens erforderlich?
💡 Historischer Kontext: Die Break-Even-Analyse wurde in den 1930er Jahren von Walter Rautenstrauch entwickelt und ist heute ein Standardwerkzeug in der BWL. Besonders in der Kostenrechnung und im strategischen Management ist sie unverzichtbar.
Bevor wir den Break-Even-Point berechnen, müssen wir drei zentrale Kostenarten verstehen:
🔒 Fixkosten (Kf)
Fixkosten sind produktionsmengenunabhängige Kosten, die unabhängig vom Absatz anfallen. Sie bleiben konstant, egal ob Sie 0 oder 10.000 Einheiten produzieren.
Der DeckungsbeitragDifferenz zwischen Verkaufspreis und variablen Kosten pro Einheit ist der Betrag, der nach Abzug der variablen Kosten vom Verkaufspreis übrig bleibt und zur Deckung der Fixkosten beiträgt.
Deckungsbeitrag pro Einheit
DB = Verkaufspreis - variable Kosten
Der Deckungsbeitrag zeigt, wie viel jede verkaufte Einheit zur Deckung der Fixkosten beiträgt
Interpretation: Der Online-Shop muss monatlich mindestens 589 Handyhüllen verkaufen bzw. 7.068 € Umsatz erzielen, um alle Kosten zu decken. Ab der 590. Hülle wird Gewinn erwirtschaftet (8,50 € pro zusätzlicher Einheit).
Was ist der Unterschied zwischen Break-Even-Point und Gewinnschwelle?
Das sind Synonyme – beide Begriffe bezeichnen den Punkt, an dem Umsatz = Gesamtkosten. Weitere Begriffe: Nutzenschwelle, Kostendeckungspunkt, kritischer Punkt. Im Englischen: Break-Even-Point (BEP).
Wie oft sollte ich den Break-Even-Point neu berechnen?
Empfehlung: Bei Startups monatlich, bei etablierten Unternehmen quartalsweise. Zusätzlich bei: Preisänderungen, neuen Produkten, signifikanten Kostenveränderungen oder Marktveränderungen. Die Berechnung dauert mit Vorlage nur 15-30 Minuten!
Kann der Break-Even-Point negativ sein?
Nein. Ein negativer BEP würde bedeuten, dass die variablen Kosten höher sind als der Verkaufspreis – das Geschäftsmodell wäre fundamental unrentabel. Jede verkaufte Einheit würde Verlust generieren. In diesem Fall: Sofortmaßnahme erforderlich! Entweder Preise erhöhen oder variable Kosten drastisch senken.
Wie berechne ich den Break-Even-Point bei mehreren Produkten?
Bei Mehrproduktunternehmen gibt es zwei Ansätze:
1. Gewichteter Deckungsbeitrag: Berechnen Sie einen durchschnittlichen DB basierend auf dem Umsatzmix (z.B. Produkt A 60% Anteil, Produkt B 40%)
2. Produktweise Berechnung: Ermitteln Sie für jedes Produkt den spezifischen BEP und addieren Sie (bei fixen Fixkostenschlüsseln)
Tipp: Für komplexe Szenarien nutzen Sie Excel-Modelle oder spezielle Controlling-Software.
Faustregel: Je kapitalintensiver das Geschäft, desto länger die Break-Even-Zeit. Investoren erwarten realistische Timelines in Ihrem Businessplan!
Muss ich die Umsatzsteuer bei der Break-Even-Berechnung berücksichtigen?
Nein, in der Regel nicht. Die Break-Even-Analyse arbeitet üblicherweise mit Nettopreisen (ohne MwSt./USt.), da die Umsatzsteuer nur ein durchlaufender Posten ist. Sie zahlen die eingenommene USt. ans Finanzamt weiter und ziehen die Vorsteuer ab – kein wirtschaftlicher Effekt für Ihr Unternehmen.
Ausnahme: Bei Differenzbesteuerung oder wenn Sie nicht vorsteuerabzugsberechtigt sind (z.B. Kleinunternehmerregelung), kann eine Anpassung sinnvoll sein.
Was ist der Unterschied zwischen Break-Even-Analyse und Deckungsbeitragsrechnung?
Die Deckungsbeitragsrechnung ist die Grundlage für die Break-Even-Analyse:
Deckungsbeitragsrechnung: Systematische Trennung von Fix- und variablen Kosten, Ermittlung des DB pro Produkt/Produktgruppe
Break-Even-Analyse: Nutzt den DB, um den Punkt zu berechnen, an dem Gewinn = 0
Man kann sagen: Die Deckungsbeitragsrechnung ist das Werkzeug, die Break-Even-Analyse ist eine spezifische Anwendung davon.
Das Startup erkannte: 1.265 Abos sind innerhalb von 6 Monaten erreichbar (basierend auf Conversion-Rates). Sie entschieden sich für Launch. Nach 5 Monaten: 1.420 Abos → profitabel! Die Entwicklungskosten (sunk costs) wurden über 18 Monate amortisiert.
🏪 Case Study: Einzelhandel-Expansion
Situation: Erfolgreiche Boutique überlegt zweiten Standort
Entscheidung: Nach Marktanalyse erwarteten sie 300-350 Verkäufe/Monat am neuen Standort → Expansion genehmigt! Die Break-Even-Analyse zeigte: Ab Monat 1 profitabel, da BEP deutlich unter erwarteter Nachfrage liegt.
🎓 Professionelle Unterstützung für Ihre Break-Even-Analyse
Schreiben Sie eine Bachelor- oder Masterarbeit in BWL, Controlling oder Finanzwissenschaft und benötigen Hilfe bei komplexen Berechnungen? Unsere Experten unterstützen Sie mit:
✅ Individuellen Break-Even-Analysen für Ihre Fallstudie
✅ Excel-Modellen mit Sensitivitätsanalysen
✅ Interpretation und strategischen Handlungsempfehlungen
✅ Mehrprodukt-Analysen und komplexen Kostenstrukturen
✅ Professioneller Aufbereitung für Ihre Abschlussarbeit
Diese Website verwendet Cookies, um die Bereitstellung von Diensten zu verbessern. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. AkzeptierenAblehnenDatenschutzerklärung
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.