Der Abstract ist die Visitenkarte Ihrer Bachelorarbeit – eine prägnante Zusammenfassung Ihrer gesamten Forschung auf einer halben Seite. Hier lernen Sie, wie Sie einen perfekten Abstract schreiben: Struktur, Inhalt, Formulierungen und häufige Fehler.
Definition: Ein Abstract (auch: Zusammenfassung) ist eine prägnante, eigenständige Kurzfassung Ihrer Bachelorarbeit, die alle wichtigen Aspekte auf maximal einer halben Seite (150-250 Wörter) zusammenfasst.
Der Abstract dient dazu:
| Aspekt | Abstract | Zusammenfassung | Fazit |
|---|---|---|---|
| Position | Vor Inhaltsverzeichnis oder danach | Kann synonym zu Abstract sein | Am Ende der Arbeit |
| Länge | 150-250 Wörter (max. ½ Seite) | Variabel, oft länger | 2-4 Seiten |
| Inhalt | Gesamtüberblick: Thema, Methode, Ergebnisse | Oft identisch mit Abstract | Zusammenfassung + Implikationen + Ausblick |
| Zeitform | Präsens (Kontext) + Präteritum (was getan wurde) | Wie Abstract | Präsens |
| Eigenständig? | Ja, sollte ohne Arbeit verständlich sein | Ja | Nein, Teil der Arbeit |
Der Abstract ist NICHT:
Sondern: Eine kompakte, sachliche Darstellung der wichtigsten Punkte Ihrer Arbeit – wie eine Miniatur-Version der gesamten Arbeit.
Ein guter Abstract folgt einer klaren 5-Punkte-Struktur:
Was? Warum?
Umfang: 1-2 Sätze (20-30 Wörter)
Was wird untersucht?
Umfang: 1 Satz (15-25 Wörter)
Wie wurde vorgegangen?
Umfang: 2-3 Sätze (40-60 Wörter)
Was kam heraus?
Umfang: 2-3 Sätze (40-60 Wörter)
Was bedeutet das?
Umfang: 1-2 Sätze (20-30 Wörter)
Schlagwörter
Beispiel: Keywords: Kundenloyalität, E-Commerce, Einflussfaktoren, Online-Shopping
Struktur eines typischen Abstracts (200 Wörter):
Gesamt: ~10-11 Sätze, 150-250 Wörter
Viele Studierende schreiben:
Richtig ist aber:
Die Ergebnisse sind das Wichtigste! Prüfer wollen wissen: Was kam heraus?
| Arbeitstyp | Länge (Wörter) | Länge (Seiten) | Anmerkungen |
|---|---|---|---|
| Bachelorarbeit | 150-250 Wörter | ½ Seite | Standard, am häufigsten |
| Masterarbeit | 250-350 Wörter | ½ - ¾ Seite | Etwas ausführlicher |
| Dissertation | 300-500 Wörter | ¾ - 1 Seite | Umfangreichste Variante |
| Hausarbeit | Meist kein Abstract | - | Bei kurzen Arbeiten nicht üblich |
Ein Abstract für eine Bachelorarbeit sollte:
Vorteil: Prüfer sehen Abstract sofort
Vorteil: Logische Position nach Überblick
Nachteil: Wird oft übersehen
So schreiben Sie einen perfekten Abstract:
Der Abstract kommt ZULETZT
Warum?
Tipp: Abstract ist eines der LETZTEN Dinge, die Sie schreiben – direkt vor der Abgabe!
Was sind die wichtigsten Infos?
Notieren Sie stichwortartig:
Ohne Rücksicht auf Länge!
Jedes Wort muss zählen!
Kürz-Strategien:
Standalone-Test!
Fragen Sie sich:
Tipp: Lassen Sie jemanden außerhalb Ihres Fachbereichs den Abstract lesen!
Richtige Zeiten verwenden!
Zeitformen im Abstract:
Beispiel: "Die Digitalisierung verändert den Einzelhandel [Präsens]. Es wurde untersucht [Präteritum], wie... Die Ergebnisse haben gezeigt [Perfekt], dass..."
Vier-Augen-Prinzip!
Diese Formulierungen helfen Ihnen beim Schreiben:
Im Abstract sollten Sie NICHT schreiben:
So sehen gute Abstracts aus:
Die zunehmende Bedeutung des E-Commerce hat dazu geführt, dass Kundenloyalität zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor für Online-Händler geworden ist. Ziel dieser Arbeit ist es, die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Kundenloyalität im deutschen E-Commerce zu identifizieren und deren Wirkung zu quantifizieren. Methodisch basiert die Arbeit auf einer Online-Befragung von n=412 Online-Käufern in Deutschland. Die Datenauswertung erfolgte mittels multipler Regressionsanalyse. Die Ergebnisse zeigen, dass Vertrauen (β=0.47, p<0.001), wahrgenommene servicequalität (β=0.32, p<0.001) und website-usability p<0.01) die stärksten prädiktoren für kundenloyalität darstellen. Überraschenderweise hat der preis keinen signifikanten einfluss auf loyalität n.s.). befunde deuten darauf hin, dass online-händler vor allem in vertrauensbildung service investieren sollten, um zu fördern.
Keywords: Kundenloyalität, E-Commerce, Online-Shopping, Vertrauen, Servicequalität
Wörterzahl: 195 Wörter
0.001),>Die Transition von stationärer Jugendhilfe in ein selbstständiges Leben stellt junge Erwachsene vor erhebliche Herausforderungen. Diese Arbeit untersucht, welche Faktoren einen erfolgreichen Übergang begünstigen und welche Unterstützungsbedarfe bestehen. Auf Basis von n=12 leitfadengestützten Experteninterviews mit Sozialarbeitern und ehemaligen Jugendlichen wurden die Erfahrungen und Perspektiven beider Gruppen erhoben. Die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ergab drei zentrale Erfolgsfaktoren: (1) frühzeitige und kontinuierliche Übergangsbegleitung ab dem 16. Lebensjahr, (2) schrittweise Verselbstständigung mit Rückzugsmöglichkeiten und (3) Aufbau eines tragfähigen sozialen Netzwerks außerhalb der Einrichtung. Als größte Herausforderung wurde die fehlende Nachbetreuung nach dem Auszug identifiziert. Die Ergebnisse legen nahe, dass Jugendhilfeträger ihre Übergangskonzepte zeitlich ausdehnen und nachgehende Angebote etablieren sollten.
Keywords: Jugendhilfe, Transition, Care Leaver, Verselbstständigung
Wörterzahl: 188 Wörter
Burnout ist zu einem weitverbreiteten Phänomen in der Arbeitswelt geworden, das erhebliche Auswirkungen auf Individuen und Organisationen hat. Diese Arbeit analysiert den aktuellen Forschungsstand zu Präventionsmaßnahmen gegen Burnout und bewertet deren Wirksamkeit. Auf Basis einer systematischen Literaturrecherche in fünf Datenbanken wurden n=47 Studien aus den Jahren 2015-2024 identifiziert und analysiert. Die Studien wurden hinsichtlich methodischer Güte bewertet und nach Interventionstypen kategorisiert. Die Analyse ergab, dass organisationale Interventionen (Arbeitsgestaltung, Führungsverhalten) eine höhere Wirksamkeit aufweisen als rein individuelle Maßnahmen (Stressmanagement, Achtsamkeitstraining). Kombinierte Ansätze, die sowohl organisationale als auch individuelle Ebenen adressieren, zeigten die stärksten Effekte. Die Befunde legen nahe, dass Burnout-Prävention primär auf der organisationalen Ebene ansetzen sollte, während individuelle Maßnahmen als Ergänzung sinnvoll sind.
Keywords: Burnout, Prävention, Intervention, Organisationsentwicklung
Wörterzahl: 196 Wörter
Diese Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden:
Problem:
Lösung: 150-250 Wörter einhalten!
Problem:
Lösung: Inhaltliche Zusammenfassung, nicht strukturelle!
Problem:
Lösung: Konkrete Befunde nennen!
Problem:
Lösung: Fokus auf Methodik und Ergebnisse!
Problem:
Lösung: KEINE Zitate im Abstract!
Problem:
Lösung: Unpersönlich: "Es wurde untersucht..." oder "Diese Arbeit untersucht..."
Problem:
Lösung: Nur zusammenfassen, was in der Arbeit steht!
Problem:
Lösung: Abkürzungen vermeiden oder ausschreiben!
Problem:
Lösung: Konkret werden! Abstract ist keine Werbung!
Problem:
Lösung: Einfache Sprache, Fachbegriffe sparsam!
Viele Studierende schreiben den Abstract am Anfang – das ist ein großer Fehler!
Warum?
Richtig: Abstract als LETZTES schreiben – wenn die Arbeit komplett fertig ist!
Oft wird ein Abstract in beiden Sprachen gefordert:
Überschrift: "Zusammenfassung" oder "Abstract"
Wann: Bei rein deutschsprachigen Arbeiten, wenn Prüfungsordnung nichts anderes vorsieht
Vorteil: Weniger Aufwand
Überschrift: "Zusammenfassung" + "Abstract"
Wann: Häufig gefordert, auch bei deutschen Arbeiten!
Platzierung: Beide direkt hintereinander (deutsch zuerst, dann englisch)
Überschrift: "Abstract"
Wann: Bei englischsprachigen Arbeiten
International: Macht Arbeit international sichtbar
Prüfen Sie Ihre Prüfungsordnung!
Introduction:
Aim:
Method:
Results:
Conclusion:
Prüfen Sie jeden Punkt:
Ganz am Ende – als eines der LETZTEN Dinge! Der Abstract fasst Ihre fertige Arbeit zusammen. Schreiben Sie ihn erst, wenn die Arbeit komplett fertig ist (alle Kapitel, alle Korrekturen). Nur so können Sie sicher sein, dass der Abstract auch wirklich zur Arbeit passt.
Für eine Bachelorarbeit: 150-250 Wörter (optimal: 180-220). Das entspricht etwa einer halben Seite bei 12pt Schrift und 1,5-fachem Zeilenabstand. Nicht kürzer (zu knapp), nicht länger (nicht mehr "abstract"). Bei Masterarbeiten: 250-350 Wörter.
Nein, KEINE Zitate im Abstract! Der Abstract ist eine eigenständige Zusammenfassung IHRER Arbeit. Quellenangaben wie "(Müller 2020)" haben hier nichts zu suchen. Schreiben Sie einfach sachlich, was Sie herausgefunden haben, ohne zu zitieren.
Meist direkt nach dem Deckblatt oder nach dem Inhaltsverzeichnis. Prüfen Sie Ihre Prüfungsordnung! Am häufigsten: Abstract nach Deckblatt, VOR dem Inhaltsverzeichnis. Alternative: Nach allen Verzeichnissen, VOR der Einleitung. Der Abstract sollte immer eine eigene Seite bekommen.
Oft ja! Viele Universitäten fordern beide Versionen, auch bei deutschsprachigen Arbeiten. Prüfen Sie Ihre Prüfungsordnung oder fragen Sie Ihren Betreuer. Wenn beide gefordert sind: Deutscher Abstract zuerst, englischer direkt danach. NICHT Google Translate nutzen – lieber professionell übersetzen lassen!
Nein, vermeiden Sie die Ich-Form! Schreiben Sie unpersönlich: "Es wurde untersucht..." oder "Diese Arbeit untersucht..." statt "Ich habe untersucht...". Das ist wissenschaftlicher und objektiver. Die Ich-Form wirkt zu persönlich und ist im Abstract unüblich.
Abstract = Kompakter Überblick der GESAMTEN Arbeit (½ Seite, am Anfang). Fazit = Ausführliche Zusammenfassung + Diskussion + Ausblick (2-4 Seiten, am Ende). Der Abstract steht VOR der Arbeit und gibt einen Überblick. Das Fazit steht AM ENDE und diskutiert die Ergebnisse ausführlicher. → Fazit schreiben
Nein, nur die 2-3 wichtigsten! Der Abstract ist zu kurz für alle Details. Konzentrieren Sie sich auf die zentralen Befunde, die Ihre Forschungsfrage beantworten. Nebenergebnisse weglassen. Fragen Sie sich: Was sind die wichtigsten Erkenntnisse meiner Arbeit?
Besser nicht – oder nur allgemein bekannte! Abkürzungen wie "z.B.", "bzw.", "etc." sind okay. Fachspezifische Abkürzungen sollten Sie entweder ausschreiben oder vermeiden. Der Abstract sollte auch für Nicht-Experten verständlich sein. Wenn doch nötig: Bei erster Verwendung ausschreiben: "Return on Investment (ROI)".
Sehr prägnant – jedes Wort zählt! Sie haben nur 150-250 Wörter für die GESAMTE Arbeit. Streichen Sie alle Füllwörter ("eigentlich", "sozusagen", "quasi"). Formulieren Sie direkt und konkret. Nicht: "Es ist interessant zu bemerken, dass..." Sondern: "Die Ergebnisse zeigen, dass..."
Oft ja, aber nicht immer. Manche Universitäten fordern 3-5 Keywords unter dem Abstract – prüfen Sie Ihre Prüfungsordnung. Keywords helfen bei der Datenbanksuche und sollten die zentralen Begriffe Ihrer Arbeit sein. Beispiel: "Keywords: Digitalisierung, KMU, Erfolgsfaktoren, Deutschland"
Ja, für Überarbeitung und Übersetzung! Ein Lektorat kann Ihren Abstract sprachlich verbessern. Professionelle Übersetzung für den englischen Abstract ist empfehlenswert (nicht Google Translate!). Ghostwriting kann beim Strukturieren helfen – nutzen Sie es verantwortungsvoll!
Ein perfekter Abstract ist entscheidend für den ersten Eindruck Ihrer Bachelorarbeit. Wir unterstützen Sie mit professionellem Lektorat, präziser Übersetzung ins Englische und Strukturberatung. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Angebot!
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