Bei Literaturarbeiten (auch Literaturanalyse) handelt es sich um wissenschaftliche Arbeiten, die eine Frage bzw. Hypothese anhand von Sekundärliteratur beantworten. Dabei beantwortet die Literaturarbeit nicht nur die vorgegebene Forschungsfrage, sondern gibt gleichzeitig auch den aktuellen Forschungsstand zu dem ausgewählten Thema wieder.
Die Literaturrecherche kann herkömmlich über eine Suchmaschine im Internet geschehen, um sich einen allgemeinen Überblick über den Bestand der vorhandenen, nützlichen Literatur zu machen. Des Weiteren sollten Sie den Bestandskatalog einer Universitätsbibliothek nutzen, um hilfreiche Bücher zur Thematik zu finden. Außerdem hilft das Lesen von Rezensionen, Facharbeiten und Essays, die das Thema betreffen und auf Literatur verweisen. Bei der Literaturanalyse ist es wichtig, dass aktuelle Aufsätze bzw. Bücher verwendet werden, um den aktuellen Forschungsstand zu erfassen. Es empfiehlt sich eine strukturierte Vorgehensweise bei der Sammlung und Auswertung der Literatur, die man für die Arbeit recherchiert und liest. Hier kann man zum Beispiel mit Hilfe eines Exzerpts arbeiten.
Vor dem Verfassen der Bachelorarbeit müssen Studenten einige kleinere wissenschaftliche Arbeiten wie Hausarbeit- oder Seminararbeit erstellen, allerdings erlaubt der geringe Umfang und die niedrigen Anforderungen an die Studierenden keine empirischen Forschungsmethoden. Die Relevanz der Arbeiten ist nicht genügend hoch, zumal eine Hausarbeit oder Seminararbeit nicht mündlich verteidigt wird, daher ist von einer empirischen Arbeit abzusehen.
Die Bachelorarbeit wird üblicherweise in Form einer Literaturarbeit, sog. systematisches Literaturreview, geschrieben. Auf diesem akademischen Niveau der Bildung verlangt man noch keine wissenschaftliche Arbeit mit empirischen Erkenntnissen, jedoch werden ehrgeizige Bachelorarbeiten mit einem empirischen Teil gerne von Dozenten gesehen.
Eine Literaturarbeit charakterisiert sich durch eine selbstständige Zusammenlegung von zugänglichem Forschungstand zu einem von Studenten gewählten Thema.
Außerdem wird in einer theoretischen Bachelorarbeit eine geschichtliche Entwicklung der Forschung dargestellt, die die theoretischen Positionen berücksichtigen. Studenten müssen nicht die ganze historische Entwicklung darlegen, sondern können ihr Thema auf einen bestimmten Zeitraum begrenzen.
Es sollen die starken und schwachen Seiten der präsentierten Ansätze gezeigt und bewertet werden. Natürlich muss in der Bachelorarbeit ein gegenwärtiger Forschungsstand präsentiert werden.
In einer Bachelorarbeit als Literaturarbeit schafft also der Studierende nichts Neues und arbeitet nicht emprisch (z. B. führt er keine Umfragen durch). Er beweist lediglich, dass er wissenschaftliche Richtlinien kennt und nach wissenschaftlichen Standards eine Arbeit schreiben kann. Eine typische Bachelorarbeit-Literaturarbeit besteht aus 25 bis 40 Seiten.
Für eine empirische Arbeit wird ein Problem erkannt und zur Sprache gebracht. Das auf einer theoretischen Grundlage basierende Problem wird empirisch, d. h. erfahrungsgemäß untersucht / geforscht (z. B. mit Hilfe von Hypothesen, durch empirische Studie, empirische Analyse oder empirische Datrenerhebung). Daten werden erhoben, gesammelt, systematisiert, ausgewertet und interpretiert. Dabei unterscheidet man zwischen einer qualitativen und quantitativen Forschung.
Die Bachelorarbeit kann sowohl als Literaturarbeit als auch empirische Arbeit realisiert werden. Da es i. d. R. die erste wissenschaftliche Arbeit ist, die über einen empirischen Teil verfügt, sollten sich nur Studenten daran wagen, die der Herausforderungen gewachsen sind. Bereits bei der Forschungsfrage fällt die Entscheidung, ob Sie Literatur oder erhobene Datensätze auswerten möchten.
Bei der Masterarbeit ist zwar eine theoretische Arbeit möglich, allerdings werden i. d. R. Arbeit mit einer empirischen Forschung vorausgesetzt. Der theoretische und empirische Teil fällt bei der Master Thesis deutlich umfangreicher als bei der Bachelor Thesis aus. Eine Masterarbeit mit einer empirischen Analyse umfasst i. d. R. zwischen 70-100 S. Da über der Masterarbeit bereits die Doktorarbeit steht, die oft eine komplizierte empirische Arbeit ist, wird Lücke mit einer empirischen Masterarbeit zur Dissertation nicht so groß gehalten.
Auf den ersten Blick (siehe unten) scheinen sich die Gliederungen nicht all zu sehr zu unterscheiden. Der hauptsächliche Unterschied liegt im Forschungsteil. Während eine Literaturarbeit auch in diesem Teil sehr theoretisch bleibt, greift die empirische Arbeit auf Daten, die entweder selbst (Primärforschung) oder von Dritten erhoben (Sekundär Forschung) wurden.
1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Fragestellung
1.3 Aufbau der Arbeit
2. Theoretischer Teil
2.1 Erläuterung von Grundbegriffen
2.2 Stand der Forschung
3. Methode
3.1 Ein- und Ausschlusskriterien für Literatur
3.2. Methodisches Vorgehen
3.3. Genutzte Literatur
4. Ergebnisse
5. Diskussion
6. Resümee
1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Forschungsziel
1.3 Aufbau der Arbeit
2. Theoretischer Teil
2.1 Erläuterung von Grundbegriffen
2.2 Stand der Forschung
3. Forschungsmethode
3.1 Stichprobe und Foschungsdesign
3.2. Korpus/Untersuchungsmaterial
3.3. Forschungsablauf
4. Ergebnisse
5. Diskussion
6. Resümee
Bei einer theoretischen Arbeit sollten Sie eine tiefgründige Literaturrecherche machen. Es ist empfehlenswert, veröffentlichte Arbeiten von anderen Studenten zu lesen und im Literaturverzeichnis nach interessanten Quellen zu suchen, die Sie auch für Ihre wissenschaftliche Arbeit nutzen können.