Bachelorarbeit Gliederung: So erstellen Sie die perfekte Struktur

Die Gliederung ist das Fundament Ihrer Bachelorarbeit! Hier erfahren Sie alles über Aufbau, Struktur und roten Faden – mit 5 konkreten Beispielen für verschiedene Arbeitstypen.

Klassischer Aufbau
5 Beispiele
Roter Faden
Häufige Fehler

1. Was ist eine Gliederung?

Die Gliederung (auch: Aufbau, Struktur, Inhaltsverzeichnis) ist das Gerüst Ihrer Bachelorarbeit. Sie zeigt, wie Ihre Arbeit aufgebaut ist und in welcher Reihenfolge Sie Ihre Argumentation entwickeln.

Warum ist die Gliederung so wichtig?

  1. Roter Faden: Die Gliederung sorgt für eine logische Argumentationskette
  2. Orientierung: Leser sehen sofort, was Sie wo behandeln
  3. Planung: Sie wissen genau, was Sie in welchem Kapitel schreiben
  4. Bewertung: Betreuer können die Qualität Ihrer Arbeit schon am Aufbau erkennen

💡 Die Gliederung zeigt: "Kann der Studierende wissenschaftlich denken?"

Eine gute Gliederung beweist, dass Sie:

  • Ihr Thema verstanden haben
  • Systematisch vorgehen können
  • Einen roten Faden entwickeln können
  • Wissenschaftlich strukturieren können

Eine schlechte Gliederung = schlechte Note – auch wenn der Inhalt gut ist!

Wann erstelle ich die Gliederung?

Zeitpunkt Beschreibung
1. Erste Gliederung (Exposé) Grobe Struktur beim Exposé – zeigt, wie Sie vorgehen wollen → Exposé schreiben
2. Detaillierte Gliederung (vor Schreiben) Verfeinerte Gliederung nach Literaturrecherche – alle Kapitel & Unterkapitel stehen
3. Finale Gliederung (nach Schreiben) Ggf. Anpassungen während des Schreibens – finale Version im Inhaltsverzeichnis

2. Der klassische Aufbau einer Bachelorarbeit

Der Aufbau einer Bachelorarbeit folgt einem standardisierten Schema:

Standard-Gliederung Bachelorarbeit (40-60 Seiten)

1 Einleitung (10% = 4-6 Seiten)
1.1 Problemstellung & Relevanz
1.2 Forschungsfrage & Zielsetzung
1.3 Aufbau der Arbeit
2 Theoretischer Rahmen / Literaturüberblick (25% = 10-15 Seiten)
2.1 Zentrale Begriffe & Definitionen
2.2 Theorien & Modelle
2.3 Stand der Forschung
3 Methodik (15% = 6-9 Seiten)
3.1 Forschungsdesign
3.2 Datenerhebung
3.3 Datenauswertung
4 Ergebnisse (25% = 10-15 Seiten)
4.1 Ergebnis 1
4.2 Ergebnis 2
4.3 Ergebnis 3
5 Diskussion (15% = 6-9 Seiten)
5.1 Interpretation der Ergebnisse
5.2 Einordnung in die Forschung
5.3 Limitationen
6 Fazit (10% = 4-6 Seiten)
6.1 Zusammenfassung
6.2 Beantwortung Forschungsfrage
6.3 Ausblick

⚠️ Wichtig: Anpassung an Arbeitstyp!

Der Aufbau variiert je nach Art der Arbeit:

  • Empirische Arbeit: Ausführliche Methodik + Ergebnisse + Diskussion
  • Literaturarbeit: Kein Methodik-Kapitel, dafür umfangreicherer Theorieteil
  • Theoretische Arbeit: Entwicklung eines eigenen Modells/Konzepts

Empirische Arbeit | Literaturarbeit | Theoretische Arbeit

3. Die einzelnen Kapitel im Detail

Was gehört in welches Kapitel? Hier die detaillierte Übersicht:

1. Einleitung

Umfang: 10% der Arbeit (4-6 Seiten)

Inhalt:

  • Hinführung zum Thema
  • Problemstellung & Relevanz
  • Forschungsfrage & Hypothesen
  • Zielsetzung
  • Abgrenzung
  • Aufbau der Arbeit

Einleitung schreiben

2. Theoretischer Rahmen

Umfang: 25% der Arbeit (10-15 Seiten)

Inhalt:

  • Zentrale Begriffe definieren
  • Relevante Theorien vorstellen
  • Stand der Forschung
  • Forschungslücke identifizieren
  • Theoretische Grundlage für Analyse

Literaturrecherche

3. Methodik

Umfang: 15% der Arbeit (6-9 Seiten)

Inhalt:

  • Forschungsdesign (qualitativ/quantitativ)
  • Datenerhebung (wie? wann? wo?)
  • Stichprobe
  • Datenauswertung
  • Gütekriterien

Methodik schreiben

4. Ergebnisse

Umfang: 25% der Arbeit (10-15 Seiten)

Inhalt:

  • Präsentation der Ergebnisse
  • Strukturiert nach Forschungsfrage
  • Tabellen & Grafiken
  • KEINE Interpretation (das kommt in Diskussion!)

Ergebnisse schreiben

5. Diskussion

Umfang: 15% der Arbeit (6-9 Seiten)

Inhalt:

  • Interpretation der Ergebnisse
  • Vergleich mit anderen Studien
  • Einordnung in Theorie
  • Limitationen der Studie
  • Implikationen für Praxis/Wissenschaft

Diskussion schreiben

6. Fazit

Umfang: 10% der Arbeit (4-6 Seiten)

Inhalt:

  • Zusammenfassung der Arbeit
  • Beantwortung der Forschungsfrage
  • Haupterkenntnisse
  • Limitationen
  • Ausblick & Forschungsbedarf

Fazit schreiben

4. Gliederungstiefe: Wie viele Ebenen?

Eine häufige Frage: Wie tief soll ich gliedern?

Faustregel für Gliederungsebenen

Ebene Beispiel Empfehlung
1. Ebene (Kapitel) 1 Einleitung ✅ MUSS – 5-7 Kapitel
2. Ebene (Unterkapitel) 1.1 Problemstellung ✅ MUSS – 2-4 pro Kapitel
3. Ebene (Unter-Unterkapitel) 1.1.1 Relevanz ⚠️ OPTIONAL – nur wenn nötig
4. Ebene 1.1.1.1 ... ❌ VERMEIDEN – zu tief!

Wichtige Regeln zur Gliederungstiefe

  1. Nicht zu tief: Maximal 3 Ebenen! (1.1.1) – Mehr verwirrt den Leser
  2. Symmetrie: Wenn 1.1, dann auch mindestens 1.2! (Keine "Einzelkinder")
  3. Balance: Unterkapitel sollten ähnlich lang sein
  4. Logik: Jedes Unterkapitel muss zum Oberkapitel passen

⚠️ Häufiger Fehler: "Einzelkinder"

FALSCH:

  • 3 Methodik
  • 3.1 Forschungsdesign (← Einzelkind!)
  • 4 Ergebnisse

RICHTIG:

  • 3 Methodik
  • 3.1 Forschungsdesign
  • 3.2 Datenerhebung (← Mindestens 2!)
  • 4 Ergebnisse

Regel: Wenn Sie ein Unterkapitel aufmachen (z.B. 3.1), brauchen Sie mindestens ein zweites (3.2)!

Nummerierung: Welches System?

System Beispiel Empfehlung
Dezimalsystem 1, 1.1, 1.1.1, 1.1.2, 1.2, 2, 2.1, ... ✅ STANDARD – am häufigsten
Alphanumerisch I, A, 1, a, aa, ... ❌ VERALTET – nicht mehr verwenden
Nur Zahlen 1, 2, 3, 4, ... (ohne Unterkapitel) ❌ ZU FLACH – nur bei sehr kurzen Arbeiten

Empfehlung: Verwenden Sie das Dezimalsystem (1, 1.1, 1.2, ...) – das ist heute Standard!

5. Gliederung erstellen: Schritt-für-Schritt

So erstellen Sie eine gute Gliederung:

1

Forschungsfrage formulieren

Die Gliederung folgt der Forschungsfrage!

  • Was genau wollen Sie herausfinden?
  • Die Forschungsfrage bestimmt die Struktur
  • Beispiel: "Wie beeinflusst X das Y?" → Kapitel zu X, zu Y, zu Zusammenhang

Forschungsfrage formulieren

2

Literatur recherchieren

Was haben andere zu Ihrem Thema geschrieben?

  • Lesen Sie 5-10 zentrale Studien zu Ihrem Thema
  • Schauen Sie sich deren Gliederungen an
  • Welche Kapitel haben die? Was können Sie übernehmen?

Literaturrecherche

3

Hauptkapitel festlegen

Welche 5-7 Hauptkapitel brauchen Sie?

  • Einleitung (immer)
  • Theoretischer Rahmen (immer)
  • Methodik (bei empirischen Arbeiten)
  • Ergebnisse/Analyse (immer)
  • Diskussion (bei empirischen Arbeiten)
  • Fazit (immer)
4

Unterkapitel entwickeln

Was gehört in jedes Hauptkapitel?

  • Pro Hauptkapitel 2-4 Unterkapitel
  • Fragen Sie sich: "Was muss ich hier besprechen?"
  • Logische Reihenfolge: vom Allgemeinen zum Speziellen
5

Roter Faden prüfen

Ist die Gliederung logisch?

  • Lesen Sie die Gliederung von oben nach unten
  • Ergibt sich ein roter Faden?
  • Führt alles zur Beantwortung der Forschungsfrage?
  • Gibt es Lücken oder Widersprüche?

Roter Faden

6

Betreuer abstimmen

Holen Sie Feedback ein!

  • Zeigen Sie die Gliederung Ihrem Betreuer
  • Fragen Sie: "Passt die Struktur so?"
  • Nehmen Sie Feedback ernst und passen Sie an
7

Flexibel bleiben

Die Gliederung darf sich ändern!

  • Während des Schreibens können Sie noch anpassen
  • Aber: Große Änderungen mit Betreuer absprechen
  • Finale Gliederung = Inhaltsverzeichnis der fertigen Arbeit

6. Gliederung Bachelorarbeit: 5 konkrete Beispiele

Hier sehen Sie 5 vollständige Gliederungen für verschiedene Arbeitstypen:

Beispiel 1: Empirische Arbeit (BWL, quantitativ) – "Einfluss von Social Media auf Kaufverhalten"
  • 1 Einleitung
    • 1.1 Problemstellung und Relevanz
    • 1.2 Forschungsfrage und Hypothesen
    • 1.3 Zielsetzung und Abgrenzung
    • 1.4 Aufbau der Arbeit
  • 2 Theoretischer Rahmen
    • 2.1 Social Media Marketing: Definition und Entwicklung
    • 2.2 Kaufverhalten: Theoretische Grundlagen
    • 2.3 Einfluss von Social Media auf Kaufentscheidungen: Stand der Forschung
  • 3 Methodik
    • 3.1 Forschungsdesign und Vorgehen
    • 3.2 Datenerhebung: Online-Umfrage
    • 3.3 Stichprobe und Beschreibung
    • 3.4 Datenauswertung: Statistische Verfahren
  • 4 Ergebnisse
    • 4.1 Deskriptive Statistik
    • 4.2 Einfluss von Instagram auf Kaufbereitschaft
    • 4.3 Einfluss von Facebook auf Kaufbereitschaft
    • 4.4 Vergleich der Plattformen
  • 5 Diskussion
    • 5.1 Interpretation der Ergebnisse
    • 5.2 Einordnung in die bestehende Forschung
    • 5.3 Implikationen für die Praxis
    • 5.4 Limitationen der Studie
  • 6 Fazit und Ausblick
    • 6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
    • 6.2 Beantwortung der Forschungsfrage
    • 6.3 Weiterer Forschungsbedarf
Beispiel 2: Empirische Arbeit (Psychologie, qualitativ) – "Smartphone-Nutzung und Depression"
  • 1 Einleitung
    • 1.1 Problemstellung: Depression bei jungen Erwachsenen
    • 1.2 Forschungsfrage
    • 1.3 Zielsetzung der Arbeit
  • 2 Theoretischer Hintergrund
    • 2.1 Depression: Definition und Symptome
    • 2.2 Smartphone-Nutzung: Formen und Häufigkeit
    • 2.3 Zusammenhang zwischen Mediennutzung und psychischer Gesundheit: Forschungsstand
  • 3 Methodik
    • 3.1 Qualitatives Forschungsdesign
    • 3.2 Experteninterviews: Durchführung und Sample
    • 3.3 Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
  • 4 Ergebnisse
    • 4.1 Mechanismus 1: Sozialer Vergleich
    • 4.2 Mechanismus 2: Verdrängung sozialer Interaktionen
    • 4.3 Mechanismus 3: Schlafstörungen
  • 5 Diskussion
    • 5.1 Interpretation und theoretische Einordnung
    • 5.2 Implikationen für Prävention und Therapie
    • 5.3 Limitationen und Forschungsbedarf
  • 6 Fazit
    • 6.1 Zentrale Erkenntnisse
    • 6.2 Ausblick
Beispiel 3: Literaturarbeit (Literaturwissenschaft) – "Identität bei Kafka"
  • 1 Einleitung
    • 1.1 Kafka und die Frage nach Identität
    • 1.2 Forschungsfrage
    • 1.3 Korpus und Methode
  • 2 Theoretische Grundlagen
    • 2.1 Identitätstheorien: Existenzialismus (Sartre)
    • 2.2 Psychoanalytische Ansätze (Freud, Lacan)
    • 2.3 Forschungsstand zu Kafka
  • 3 Analyse: "Die Verwandlung"
    • 3.1 Identitätsverlust durch Transformation
    • 3.2 Familie und Entfremdung
    • 3.3 Tod als Auflösung der Identität
  • 4 Analyse: "Der Prozess"
    • 4.1 Identitätskrise durch Bürokratie
    • 4.2 Schuld ohne Schuld
    • 4.3 Scheitern der Selbstbehauptung
  • 5 Vergleich und Synthese
    • 5.1 Gemeinsamkeiten der Identitätsdarstellung
    • 5.2 Unterschiede in der narrativen Gestaltung
    • 5.3 Kafkas Konzept von Identität
  • 6 Fazit
    • 6.1 Beantwortung der Forschungsfrage
    • 6.2 Relevanz für die Kafka-Forschung
Beispiel 4: Theoretische Arbeit (Philosophie) – "Entwicklung eines Gerechtigkeitskonzepts"
  • 1 Einleitung
    • 1.1 Gerechtigkeit als philosophisches Problem
    • 1.2 Zielsetzung: Entwicklung eines eigenen Konzepts
  • 2 Bestehende Gerechtigkeitstheorien
    • 2.1 Rawls: Gerechtigkeit als Fairness
    • 2.2 Nozick: Libertäre Gerechtigkeit
    • 2.3 Sen: Capability Approach
  • 3 Kritik bestehender Ansätze
    • 3.1 Schwächen der Rawls'schen Theorie
    • 3.2 Probleme des Libertarismus
    • 3.3 Grenzen des Capability Approach
  • 4 Entwicklung eines eigenen Gerechtigkeitskonzepts
    • 4.1 Grundprinzipien
    • 4.2 Synthese bestehender Ansätze
    • 4.3 Anwendungsbeispiele
  • 5 Kritische Reflexion
    • 5.1 Stärken des entwickelten Konzepts
    • 5.2 Mögliche Einwände
    • 5.3 Verteidigung gegen Kritik
  • 6 Fazit
    • 6.1 Zusammenfassung
    • 6.2 Beitrag zur philosophischen Debatte
Beispiel 5: Praxisprojekt (Informatik) – "Entwicklung einer App"
  • 1 Einleitung
    • 1.1 Problemstellung und Motivation
    • 1.2 Zielsetzung der App
    • 1.3 Aufbau der Arbeit
  • 2 Anforderungsanalyse
    • 2.1 Zielgruppe und Use Cases
    • 2.2 Funktionale Anforderungen
    • 2.3 Nicht-funktionale Anforderungen
  • 3 Konzeption
    • 3.1 Systemarchitektur
    • 3.2 Datenmodell
    • 3.3 UI/UX-Konzept
  • 4 Implementierung
    • 4.1 Technologie-Stack
    • 4.2 Backend-Entwicklung
    • 4.3 Frontend-Entwicklung
    • 4.4 Datenbank und APIs
  • 5 Testing und Evaluation
    • 5.1 Unit Tests und Integrationstests
    • 5.2 Usability-Tests mit Nutzern
    • 5.3 Performance-Analyse
  • 6 Fazit und Ausblick
    • 6.1 Erreichung der Ziele
    • 6.2 Lessons Learned
    • 6.3 Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Empirische Bachelorarbeit | Theoretische Bachelorarbeit | Literaturarbeit

7. Roter Faden: So schaffen Sie eine logische Struktur

Der rote Faden ist das wichtigste Element Ihrer Gliederung. Er sorgt dafür, dass alles aufeinander aufbaut.

💡 Was ist der rote Faden?

Der rote Faden ist die logische Argumentationskette, die sich durch Ihre gesamte Arbeit zieht. Jedes Kapitel baut auf dem vorherigen auf und führt zum nächsten.

Test: Können Sie die Gliederung von oben nach unten lesen und verstehen, wie alles zusammenhängt? Wenn ja → roter Faden ist da!

5 Strategien für einen starken roten Faden

1. Von Allgemein zu Spezifisch

Beginnen Sie breit und werden Sie immer konkreter:

  • Kapitel 1: Einführung ins Gesamtthema
  • Kapitel 2: Theoretischer Rahmen (breiter Überblick)
  • Kapitel 3: Fokus auf Ihre spezifische Fragestellung
  • Kapitel 4-5: Konkrete Analyse/Ergebnisse

2. Forschungsfrage als Kompass

Jedes Kapitel sollte zur Beantwortung der Forschungsfrage beitragen:

  • Fragen Sie sich: "Warum brauche ich dieses Kapitel?"
  • Wenn ein Kapitel nichts zur Forschungsfrage beiträgt → streichen!
  • Jedes Kapitel ist ein Baustein zur Antwort

3. Kapitel aufeinander beziehen

Verknüpfen Sie die Kapitel durch Übergänge:

  • Am Ende jedes Kapitels: "Im nächsten Kapitel..."
  • Am Anfang: "Aufbauend auf Kapitel X..."
  • Querverweise: "Siehe Kapitel 2.3..."

4. Logische Reihenfolge

Die Kapitel müssen in dieser Reihenfolge stehen:

  • Theorie BEFORE Empirie (erst Grundlagen, dann Anwendung)
  • Methode BEFORE Ergebnisse (erst wie, dann was)
  • Ergebnisse BEFORE Diskussion (erst Fakten, dann Interpretation)

5. Balance zwischen Kapiteln

Die Kapitel sollten ähnlich lang sein:

  • Nicht: Kapitel 2 = 20 Seiten, Kapitel 3 = 2 Seiten
  • Sondern: Alle Hauptkapitel ca. 10-15 Seiten
  • Zeigt, dass Sie alle Aspekte gleich ernst nehmen

✓ Checkliste: Hat meine Gliederung einen roten Faden?

  • Jedes Kapitel trägt zur Beantwortung der Forschungsfrage bei
  • Die Kapitel bauen logisch aufeinander auf
  • Ich kann die Gliederung von oben nach unten lesen und verstehe den Zusammenhang
  • Es gibt keine "Sprünge" oder Lücken
  • Die Reihenfolge ist logisch (Theorie → Methode → Ergebnisse → Diskussion → Fazit)
  • Alle Kapitel sind ähnlich ausführlich
  • Ich könnte jemandem in 2 Minuten erklären, wie meine Arbeit aufgebaut ist

Roter Faden in der Bachelorarbeit

8. Häufige Fehler bei der Gliederung vermeiden

Diese Fehler machen viele – so vermeiden Sie sie:

1

Zu viele Hauptkapitel

❌ Problem: 10+ Hauptkapitel → Arbeit wirkt zersplittert
✅ Lösung: 5-7 Hauptkapitel sind optimal. Fassen Sie zusammen!

2

"Einzelkinder" in der Gliederung

❌ Problem: 3.1 existiert, aber kein 3.2
✅ Lösung: Wenn Sie 3.1 aufmachen, brauchen Sie mindestens 3.2! Regel: Mindestens 2 Unterkapitel pro Kapitel.

3

Zu tiefe Gliederung

❌ Problem: 1.1.1.1.1 → verwirrt den Leser
✅ Lösung: Maximal 3 Ebenen! (1.1.1) – Mehr ist zu tief.

4

Unklare Kapiteltitel

❌ Problem: "Hauptteil", "Analyse", "Verschiedenes"
✅ Lösung: Konkrete Titel! "Einfluss von Social Media auf Kaufverhalten" statt "Analyse".

5

Unbalancierte Kapitel

❌ Problem: Kapitel 2 = 25 Seiten, Kapitel 3 = 2 Seiten
✅ Lösung: Alle Hauptkapitel sollten ähnlich lang sein (ca. 10-15 Seiten).

6

Kein roter Faden

❌ Problem: Kapitel wirken zusammenhangslos
✅ Lösung: Jedes Kapitel muss auf dem vorherigen aufbauen und zum nächsten führen!

7

Falsche Reihenfolge

❌ Problem: Ergebnisse vor Methodik, Diskussion vor Ergebnissen
✅ Lösung: Standard-Reihenfolge: Einleitung → Theorie → Methode → Ergebnisse → Diskussion → Fazit

8

Zu allgemeine Unterkapitel

❌ Problem: "2.1 Grundlagen", "3.1 Methode", "4.1 Ergebnisse"
✅ Lösung: Konkret! "2.1 Social Media Marketing: Definition und Entwicklung"

9

Fehlende Kapitel

❌ Problem: Keine Diskussion bei empirischer Arbeit
✅ Lösung: Diskussion ist bei empirischen Arbeiten PFLICHT! Hier interpretieren Sie Ihre Ergebnisse.

10

Copy-Paste fremder Gliederungen

❌ Problem: Sie übernehmen 1:1 eine fremde Gliederung
✅ Lösung: Lassen Sie sich inspirieren, aber passen Sie an Ihre Forschungsfrage an!

9. Formatierung der Gliederung

Wie formatiere ich die Gliederung im Inhaltsverzeichnis?

Wichtige formale Regeln

Nummerierung

  • Standard: Dezimalsystem (1, 1.1, 1.1.1, ...)
  • KEINE römischen Zahlen (I, II, III) – veraltet!
  • KEINE Buchstaben (A, B, C) – nicht mehr zeitgemäß

Seitenzahlen

  • Im Inhaltsverzeichnis: Seitenzahlen rechts
  • Punkte zwischen Titel und Seitenzahl
  • Einleitung beginnt meist auf Seite 1
  • Vorwort/Abstract mit römischen Zahlen (I, II, III, ...)

Einrückung

  • Hauptkapitel (1, 2, 3, ...) → nicht eingerückt
  • Unterkapitel (1.1, 1.2, ...) → leicht eingerückt
  • Unter-Unterkapitel (1.1.1, ...) → stärker eingerückt
  • Optisch muss klar sein, welche Ebene!

Schriftart & -größe

  • Gleiche Schrift wie Fließtext (z.B. Times New Roman, Arial)
  • Hauptkapitel: oft fett
  • Unterkapitel: normal
  • Größe: 12pt (wie Fließtext)

Inhaltsverzeichnis in Word erstellen

  1. Überschriften formatieren: Überschrift 1, 2, 3 verwenden (nicht manuell fett machen!)
  2. Inhaltsverzeichnis einfügen: Referenzen → Inhaltsverzeichnis → Automatische Tabelle
  3. Aktualisieren: Nach Änderungen: Rechtsklick auf Inhaltsverzeichnis → "Felder aktualisieren"

Inhaltsverzeichnis in Word erstellen

⚠️ Wichtig: Automatisches Inhaltsverzeichnis!

NIEMALS das Inhaltsverzeichnis manuell tippen! Nutzen Sie die Word-Funktion "Automatisches Inhaltsverzeichnis". Das spart Zeit und verhindert Fehler bei Seitenzahlen.

Formatierung Bachelorarbeit

10. Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie viele Kapitel sollte eine Bachelorarbeit haben?

Optimal sind 5-7 Hauptkapitel: Einleitung, Theorieteil, Methodik (bei empirischen Arbeiten), Ergebnisse/Analyse, Diskussion (bei empirischen Arbeiten), Fazit. Mehr als 7 Kapitel wirkt zersplittert, weniger als 5 zu oberflächlich.

Wann erstelle ich die Gliederung?

In 3 Schritten: (1) Grobe Gliederung im Exposé, (2) Detaillierte Gliederung nach Literaturrecherche (vor dem Schreiben!), (3) Finale Anpassungen während des Schreibens. Die Gliederung sollte stehen, BEVOR Sie mit dem Schreiben beginnen!

Wie tief sollte ich gliedern?

Maximal 3 Ebenen! Das bedeutet: 1, 1.1, 1.1.1 – nicht tiefer! Mehr Ebenen (z.B. 1.1.1.1) verwirren den Leser und sind nicht mehr übersichtlich. Regel: Wenn 1.1, dann auch mindestens 1.2 (keine "Einzelkinder").

Was ist ein "roter Faden" in der Gliederung?

Der rote Faden ist die logische Argumentationskette: Jedes Kapitel baut auf dem vorherigen auf und führt zur Beantwortung der Forschungsfrage. Test: Können Sie die Gliederung von oben nach unten lesen und verstehen, wie alles zusammenhängt? → Roter Faden

Unterscheidet sich die Gliederung je nach Arbeitstyp?

Ja, deutlich: Empirische Arbeiten haben ein Methodik-Kapitel, Ergebnisse UND Diskussion. Literaturarbeiten haben KEIN Methodik-Kapitel, dafür umfangreicheren Theorieteil. Theoretische Arbeiten entwickeln ein eigenes Modell/Konzept. → Empirisch | Literatur | Theoretisch

Kann ich eine fremde Gliederung übernehmen?

Nein, nicht 1:1! Sie dürfen sich von anderen Arbeiten inspirieren lassen und die Grundstruktur ähnlich aufbauen. Aber: Die Gliederung muss zu IHRER Forschungsfrage passen! Passen Sie an, ergänzen Sie, streichen Sie – machen Sie die Gliederung zu Ihrer eigenen.

Was sind "Einzelkinder" in der Gliederung?

"Einzelkinder" sind Unterkapitel ohne Geschwister: z.B. nur 3.1, aber kein 3.2. Das ist falsch! Regel: Wenn Sie ein Unterkapitel aufmachen (3.1), brauchen Sie mindestens ein zweites (3.2). Sonst sollten Sie gar nicht untergliedern.

Muss die Gliederung mit dem Betreuer abgestimmt werden?

JA, unbedingt! Zeigen Sie die Gliederung Ihrem Betreuer, bevor Sie mit dem Schreiben beginnen. Holen Sie Feedback ein: "Passt die Struktur so?" Das spart später viel Arbeit und vermeidet böse Überraschungen.

Kann sich die Gliederung während des Schreibens noch ändern?

Ja, kleinere Anpassungen sind normal! Während des Schreibens merken Sie manchmal, dass ein Kapitel anders aufgebaut sein sollte. Das ist okay – aber: Große Änderungen sollten Sie mit Ihrem Betreuer absprechen! Die finale Gliederung = Inhaltsverzeichnis der fertigen Arbeit.

Wie lang sollte jedes Kapitel sein?

Alle Hauptkapitel sollten ähnlich lang sein: Bei 40-60 Seiten sind das ca. 10-15 Seiten pro Hauptkapitel. Vermeiden Sie extreme Ungleichgewichte (z.B. Kapitel 2 = 25 Seiten, Kapitel 3 = 2 Seiten). Das wirkt unprofessionell.

Welches Nummerierungssystem soll ich verwenden?

Standard heute: Dezimalsystem (1, 1.1, 1.2, 2, 2.1, ...). KEINE römischen Zahlen (I, II, III) – das ist veraltet! KEINE Buchstaben (A, B, C) – nicht mehr zeitgemäß. Das Dezimalsystem ist übersichtlich und wird überall akzeptiert.

Kann ich professionelle Hilfe bei der Gliederung bekommen?

Ja! Wenn Sie unsicher sind, können Sie sich professionell beraten lassen. Professionelle Ghostwriter helfen bei der Strukturierung Ihrer Arbeit und entwickeln mit Ihnen eine logische Gliederung. Auch Coaching ist sinnvoll.

Professionelle Unterstützung für Ihre Gliederung

Unsicher, ob Ihre Gliederung einen roten Faden hat? Unsere erfahrenen Ghostwriter & Coaches helfen Ihnen bei der Strukturierung Ihrer Bachelorarbeit – damit Sie auf soliden Fundamenten aufbauen!

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