Das Abstract Ihrer Masterarbeit ist die Visitenkarte Ihrer Forschung. Lernen Sie, wie Sie ein perfektes Abstract auf Deutsch und Englisch verfassen – mit vollständigem Beispiel und Checkliste.
Das Abstract der Masterarbeit ist eine prägnante Zusammenfassung Ihrer gesamten wissenschaftlichen Arbeit. In nur 150–250 Wörtern komprimieren Sie das Thema, die Forschungsfrage, die Methodik, die wichtigsten Ergebnisse und die Schlussfolgerungen Ihrer Forschung. Das Abstract einer wissenschaftlichen Arbeit dient als „Visitenkarte" und entscheidet oft darüber, ob Ihre Arbeit gelesen wird.
Das Abstract ist ein eigenständiger, in sich geschlossener Text, der alle wesentlichen Inhalte Ihrer Masterarbeit zusammenfasst – ohne neue Informationen hinzuzufügen. Es wird als Letztes geschrieben, steht aber am Anfang der Arbeit (zwischen Deckblatt und Inhaltsverzeichnis) und wird nicht zur Seitenzahl gezählt.
Im akademischen Kontext erfüllt das Abstract in der Masterarbeit mehrere wichtige Funktionen: Es ermöglicht Prüfern einen schnellen Überblick, macht Ihre Arbeit in Datenbanken auffindbar und entscheidet bei Publikationen oder Konferenzen über die Aufnahme. Viele Hochschulen fordern zusätzlich ein Abstract auf Englisch, um die internationale Sichtbarkeit zu erhöhen.
1. Überblick geben: Leser können sofort einschätzen, ob die Arbeit für sie relevant ist.
2. Neugier wecken: Ein gutes Abstract motiviert zum Weiterlesen der gesamten Arbeit.
3. Auffindbarkeit sichern: In wissenschaftlichen Datenbanken wird oft nur das Abstract angezeigt.
4. Kompetenz zeigen: Die Fähigkeit, komplexe Inhalte prägnant zusammenzufassen, ist eine Kernkompetenz.
Ein Abstract einer wissenschaftlichen Arbeit folgt einem klaren Aufbau. Die folgende Tabelle zeigt die fünf Bestandteile mit empfohlenen Wort- bzw. Satzangaben:
Länge: 150–250 Wörter (max. 1 Seite) – prüfen Sie die Vorgaben Ihrer Hochschule!
Position: Zwischen Deckblatt und Inhaltsverzeichnis (vor dem Vorwort, falls vorhanden)
Zeitform: Präsens für Fakten und Ergebnisse, Präteritum/Perfekt für die eigene Forschung
Zählung: Das Abstract wird NICHT zum Umfang der Masterarbeit gezählt
Viele Studierende verwechseln das Abstract der Masterarbeit mit der Einleitung oder dem Fazit. Obwohl alle drei Abschnitte die Arbeit zusammenfassen, unterscheiden sie sich grundlegend:
Das Abstract ist ein eigenständiger Text – kopieren Sie nicht einfach Sätze aus der Einleitung oder dem Fazit! Formulieren Sie die Inhalte neu und verdichten Sie sie auf das Wesentliche. Das Abstract sollte auch ohne Kenntnis der Arbeit vollständig verständlich sein.
Folgen Sie dieser Anleitung, um Ihr Abstract auf Deutsch systematisch zu verfassen. Das Abstract wird als Letztes geschrieben, wenn Ihre Masterarbeit bereits fertig ist:
Lesen Sie Ihre fertige Masterarbeit und markieren Sie die wichtigsten Aussagen: Thema, Forschungsfrage, Methodik, zentrale Ergebnisse und Schlussfolgerungen. Notieren Sie Stichpunkte.
Formulieren Sie aus den Stichpunkten einen zusammenhängenden Text. Achten Sie noch nicht auf die Wortanzahl – schreiben Sie zunächst alles auf, was wichtig ist.
Überprüfen Sie, ob alle fünf Bestandteile enthalten sind: Thema/Kontext, Zielsetzung, Methodik, Ergebnisse und Schlussfolgerung. Ergänzen Sie fehlende Elemente.
Streichen Sie alle Füllwörter, Nebensächlichkeiten und Wiederholungen. Jeder Satz muss eine wesentliche Information transportieren. Ziel: 150–250 Wörter.
Verwenden Sie klare, präzise Formulierungen. Vermeiden Sie Passivkonstruktionen wo möglich. Schreiben Sie Abkürzungen aus und verzichten Sie auf Zitate.
Lassen Sie Ihr Abstract von jemandem lesen, der Ihre Arbeit nicht kennt. Kann die Person verstehen, worum es geht? Falls nicht: überarbeiten!
Ein Beispiel für das Abstract einer Masterarbeit hilft Ihnen, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Das folgende Muster-Abstract zeigt alle fünf Bestandteile anhand einer fiktiven BWL-Masterarbeit:
[Thema & Kontext] Die zunehmende Bedeutung von Social Media für die Unternehmenskommunikation stellt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor neue Herausforderungen. Trotz begrenzter Ressourcen müssen sie mit etablierten Konzernen um die Aufmerksamkeit der Zielgruppen konkurrieren.
[Zielsetzung] Die vorliegende Masterarbeit untersucht, welche Erfolgsfaktoren den ROI von Social-Media-Marketing-Aktivitäten in deutschen KMU des B2B-Sektors bestimmen.
[Methodik] Methodisch basiert die Untersuchung auf einer Mixed-Methods-Studie: Zunächst wurden 15 leitfadengestützte Experteninterviews mit Marketing-Verantwortlichen durchgeführt, deren Ergebnisse anschließend durch eine quantitative Online-Befragung (n=287) validiert wurden.
[Ergebnisse] Die Analyse identifiziert fünf zentrale Erfolgsfaktoren: (1) Konsistente Content-Strategie, (2) Plattform-spezifische Anpassung, (3) Authentische Markenkommunikation, (4) Systematisches Community-Management und (5) Datenbasierte Optimierung. Dabei zeigt sich, dass LinkedIn für B2B-KMU den höchsten ROI erzielt, während Instagram und TikTok kaum messbare Effekte aufweisen.
[Schlussfolgerung] Die Ergebnisse liefern KMU einen praxisorientierten Handlungsrahmen für die Priorisierung ihrer Social-Media-Aktivitäten und leisten einen Beitrag zur Schließung der Forschungslücke im Bereich ressourceneffizienter Digitalstrategien.
• Alle fünf Bestandteile sind enthalten und klar erkennbar
• Konkrete Zahlen (15 Interviews, n=287) erhöhen die Glaubwürdigkeit
• Die Ergebnisse werden präzise benannt (5 Faktoren, LinkedIn-Erkenntnis)
• Der praktische Nutzen wird deutlich (Handlungsrahmen für KMU)
• Die Länge (ca. 200 Wörter) entspricht den Vorgaben
Viele Hochschulen fordern ein Abstract auf Englisch – die sogenannte Abstract-Übersetzung der Masterarbeit. Dies erhöht die internationale Sichtbarkeit Ihrer Forschung. Auch bei Diplomarbeiten ist eine Abstract-Übersetzung häufig erforderlich.
• Gleicher Aufbau: Behalten Sie die 5-teilige Struktur bei
• US oder UK: Entscheiden Sie sich für eine Variante und bleiben Sie konsistent
• Fachterminologie: Verwenden Sie die international etablierten Fachbegriffe
• Zeitformen: Present Simple für Fakten, Present Perfect für die eigene Forschung
• Korrekturlesen: Lassen Sie das Abstract von einem Muttersprachler prüfen
Bei der Abstract-Übersetzung für Masterarbeit oder Diplomarbeit sind sogenannte „False Friends" besonders tückisch – Wörter, die ähnlich aussehen, aber unterschiedliche Bedeutungen haben:
Beim Abstract schreiben unterlaufen vielen Studierenden typische Fehler. Hier sind die sechs häufigsten Fallstricke:
Das Abstract sprengt die 250-Wörter-Grenze oder ist mit 50 Wörtern viel zu knapp.
Das Abstract beschreibt nur Thema und Methode, aber keine konkreten Ergebnisse.
Im Abstract werden Aspekte erwähnt, die in der Arbeit gar nicht vorkommen.
Das Abstract enthält direkte Zitate oder Literaturverweise.
Sätze aus der Einleitung oder dem Fazit werden wörtlich übernommen.
Das Abstract verwendet Abkürzungen, die nicht erklärt werden (außer allgemein bekannten wie „z.B.").
Schreiben Sie das Abstract erst, wenn Ihre Masterarbeit vollständig fertig ist. Nur so können Sie alle Inhalte korrekt zusammenfassen.
Im Abstract hat jeder Satz eine Funktion. Fragen Sie sich bei jedem Satz: Ist diese Information wirklich essentiell?
Stichprobengröße, Anzahl der Interviews, zentrale Prozentwerte – konkrete Zahlen erhöhen die Glaubwürdigkeit.
„Diese Arbeit untersucht..." wirkt direkter als „In dieser Arbeit wird untersucht...". Bevorzugen Sie aktive Formulierungen.
Lassen Sie jemanden das Abstract lesen, der Ihre Arbeit nicht kennt. Versteht die Person, worum es geht? Falls nicht: überarbeiten!
Lesen Sie Abstracts aus Fachzeitschriften Ihres Bereichs. So entwickeln Sie ein Gefühl für Stil und Aufbau in Ihrer Disziplin.
Das Abstract sollte zwischen 150 und 250 Wörtern umfassen – in der Regel maximal eine DIN-A4-Seite. Prüfen Sie die spezifischen Vorgaben Ihrer Hochschule, da manche Institute auch kürzere oder längere Abstracts fordern. Das Abstract zählt nicht zum Umfang der Masterarbeit.
Das Abstract steht zwischen dem Deckblatt und dem Inhaltsverzeichnis. Falls Ihre Arbeit ein Vorwort enthält, folgt dieses nach dem Abstract. Das Abstract erhält keine Seitenzahl oder wird mit römischen Ziffern nummeriert – prüfen Sie die Vorgaben Ihrer Hochschule.
Viele Hochschulen fordern zusätzlich zum deutschen Abstract eine englische Version, um die internationale Sichtbarkeit zu erhöhen. Bei englischsprachigen Masterstudiengängen ist oft nur ein englisches Abstract erforderlich. Klären Sie dies mit Ihrem Betreuer.
Das Abstract wird als Letztes geschrieben, obwohl es am Anfang der Arbeit steht. Erst wenn Ihre Masterarbeit vollständig fertig ist, können Sie alle Inhalte korrekt zusammenfassen. Planen Sie genügend Zeit für das Abstract ein – es ist anspruchsvoller als es aussieht.
Nein, das Abstract enthält keine Zitate und keine Quellenangaben. Es fasst ausschließlich Ihre eigenen Erkenntnisse zusammen. Auch Verweise auf andere Kapitel der Arbeit („wie in Kapitel 3 gezeigt") gehören nicht ins Abstract.
Die Begriffe werden oft synonym verwendet. Das Abstract steht jedoch am Anfang der Arbeit und enthält auch Methodik und Ergebnisse – es ist eine Vorschau. Eine „Zusammenfassung" (wenn separat gefordert) steht am Ende und fasst nur die Inhalte zusammen, ohne Methodik detailliert zu beschreiben.
Beide Formen sind korrekt. Im wissenschaftlichen Kontext ist „das Abstract" (sächlich) gebräuchlicher, aber auch „der Abstract" (männlich) wird verwendet. Wichtiger als der Artikel ist die inhaltliche Qualität Ihres Abstracts.
Ja, professionelles Ghostwriter-Abstract ist möglich. Ein erfahrener Akademiker kann Ihnen helfen, die Kernaussagen Ihrer Arbeit prägnant zusammenzufassen. Dies ist besonders hilfreich bei der englischen Übersetzung des Abstracts.
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