Die rhetorische Regel ist bereits seit der Antike bekannt. Bereits damals haben die Redner ihr Publikum nach dieser Rhetorik-Strategie überzeugt.
Bereits vor der Erstellung der Rede hilft Ihnen die Fünf-Satz-Technik. Sie sollten folgendermaßen vorgehen:
1. Argumente auffinden
2. Rede gliedern
3. Rede sprachlich gestalten
4. Rede auswendig lernen
5. Rede halten
Das Auffinden der Argumente ist besonders wichtig, weil Sie Ihr Publikum mit den Argumenten überzeugen wollen. Als Argument können Beispiele, eigene Erfahrungen, Geschichten oder Aspekte vom öffentlichen Interesse genutzt werden. Gerade die eigenen Erfahrungen unterstützen die Verständlichkeit beim Zuhörer. Darüber hinaus sind eigene Erfahrungen besonders leicht zu vermitteln, da Sie sie als Redner unmittelbar erfahren haben. Das erhärtet deine Glaubwürdigkeit.
Die Gliederung der Rede sollte nach der typischen Gliederung von Texten erfolgen. Diese besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. Innerhalb dieser Teile können Sie Ihre eigenen Gliederungen einbringen, die wiederum der Fünf-Satz-Methode folgen.
So hilft es Ihnen das Konzept der Stellungnahme Ihrer Meinung zu einem Thema deutlich zu machen. Das Konzept verfolgt diese Fünf-Satz-Regel:
1. Einleitung
2. 1. Argument
3. 2. Argument
4. 3. Argument
5. Schlussfolgerung
Ziel dieser Fünf-Satz-Methode ist es, dass Sie sich auf die drei wichtigsten und damit die drei besten, stärksten und intensivsten Argumente beschränken. Dadurch ufert die Rede nicht aus. Die Zuhörer langweilen sich nicht, sondern können der Argumentation problemlos folgen. Eine Argumentation gegen Handys in der Schule könnte so aussehen:
Thema: Handys stören den Unterricht
1. Einleitung
2. 1. Argument: Die Schüler konzentrieren sich nicht auf den Unterricht, z.B. durch ständiges checken von Mitteilungen
3. 2. Argument: Die Schüler nutzen das Handy bei Klassenarbeiten als modernen Spickzettel
4. 3. Argument: Die Schüler verderben sich durch die kleine Schrift auf dem Handy die Augen
5. Schlussfolgerung: Handys stören den Unterricht und gefährden die physische und psychische Gesundheit der Schüler. Handys behindern den Lernerfolg.
Eine andere Möglichkeit der Argumentation in einer Rede ist der Kompromiss. Beim Kompromiss wägen Sie die Argumente, die für oder gegen ein Thema, bzw. eine Meinung sprechen, gegeneinander ab. Die Fünf-Satz-Regel sieht so aus:
1. Problem
2. Pro
3. Contra
4. Schlussfolgerung
5. Appell
In der Praxis kann die Anwendung der Technik wie folgt aussehen. Angenommen das Problem lautet:
Bachelorstudiengänge mindern die Qualität des Studienabschlusses.
1. Problem: Sollen Bachelor-Studiengänge abgeschafft werden?
2. Pro: Im schnellen, starren, eingeschränktem Studium bleibt keine Zeit für Forschung
3. Contra: Der Bachelor ist ein international anerkannter Studienabschluss, weshalb er in die globalisierte Gesellschaft passt
4. Schlussfolgerung: Wer intensiv studieren möchte und Wert auf Qualität legt, sollte nach dem Bachelor-Abschluss einen Master-Abschluss anstreben
5. Appell: Universitäten sollten den Master-Abschluss bewerben
Wie diese Methode zeigt, enthält der Schluss einen Appell. Der Appel ist ein sehr wirksames Mittel, eine Rede effektiv zu beenden und die Zuhörer zum Nachdenken oder gar zum Handeln anzuregen.
Ein geradezu klassisches Beispiel für einen Vortrag ist die Überzeugung. Die meisten Redner möchten das Publikum von einer Sache, Meinung, These, Ansicht oder Ideologie überzeugen. In der Politik muss der Kandidat das Publikum sogar von sich selbst überzeugen. Wie können Sie die Überzeugung nach der rhetorischen Fünf-Satz-Regel gestalten? Das Gerüst sieht zunächst so aus:
1. Thema
2. Argument
3. Begründung
4. Vorteil
5. Appell
1. Thema: Keine neuen Windräder in Schneppendorf
2. Argument: Windräder gefährden die Gesundheit von Mensch und Tier
3. Begründung: Der Stadtrat hat sich ebenfalls gegen weitere Windräder ausgesprochen
4. Vorteil: Die Natur der Gemeinde bleibt unversehrt
5. Appell: Unterschreiben Sie die Petition