Nobelpreisträger von A-G

Die bekanntesten Nobelpreisträger von A-G geordnet:

Adolf Butenandt

Adolf Butenandt wurde im Jahre 1903 in Lehe geboren. Er absolvierte in Bremen die Oberrealschule und legte 1921 das Abitur ab. Anschließend studierte er an der Philipps-Universität zu Marburg Chemie und Biologie. Nachdem er 1924 an die Universität Göttingen gewechselt war, schrieb Adolf Butenandt im Jahre 1927 bei Adolf Windaus seine Doktorarbeit zum Thema „Über die chemische Konstitution des Rotenons, des physiologisch wirksamen Bestandteils der Derris elliptica“. 1929 gelang es ihm schließlich, das weibliche Sexualhormon Estrogen zu isolieren und dessen chemische Struktur zu bestimmen. 1931 konnte Adolf Butenandt sich habilitieren und er wurde sogleich mit der Leitung der organischen und biochemischen Abteilung des Allgemeinen Chemischen Universitätslaboratoriums in Göttingen betraut. 1933 folgte er dem Ruf als ordentlicher Professor an die Technische Hochschule Danzig.

Adolf Butenandt wollte die Wirkung von Schimmelpilzen an lebenden Menschen testen

Im Jahre 1934 wählte man Adolf Butenandt zum Mitglied der Leopoldina. 1935 hielt er sich auf Einladung der renommierten Rockefeller-Stiftung in den USA auf. Dem Ruf, als Professor nach Harvard zu gehen, folgte er jedoch nicht. Stattdessen trat er 1936 der NSDAP, der Deutschen Arbeitsfront und dem NS-Lehrerbund bei. Er wirkte als Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Biochemie in Berlin-Dahlem und war von 1938 bis 1944 Honorarprofessor für Biochemie an der Universität zu Berlin. 1939 wurde Butenandt schließlich der Nobelpreis für Chemie zuerkannt: „Für seine Arbeiten über Sexualhormone“. Er konnte den Preis jedoch erst 1949 entgegen nehmen. Die Rolle, welche Adolf Butenandt im Dritten Reich ausfüllte, ist unter Historikern höchst umstritten. So plante er beispielsweise Experimente am Menschen, um die antibiotische Wirkung von Schimmelpilzen zu testen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte Adolf Butenandt von 1960 bis 1972 als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. Er war Ehrendoktor mehrerer Wissenschaftszweige, Kommandeur der französischen Ehrenlegion und unter anderem auch Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie Ehrenbürger der Stadt München. Butenandt starb 1995 in München.

Adolf Windaus

Adolf Otto Reinhold Windaus kam im Jahre 1876 in Berlin zur Welt. Er absolvierte das Französische Gymnasium in Berlin und studierte dann zunächst in Freiburg Medizin. Nach dem Physikum entdeckte er jedoch seine Leidenschaft für die Chemie und wechselte das Studienfach. 1899 schrieb er in Freiburg bei Heinrich Kiliani seine Doktorarbeit zum Thema „Neue Beiträge zur Kenntnis der Digitalisstoffe“. 1904 habilitierte er sich in Freiburg.

Adolf Windaus klärte die chemische Struktur diverser Vitamine des B-Komplexes auf

Von 1904 bis 1913 wirkte Otto Windaus als Privatdozent und außerordentlicher Professor in Freiburg. Von 1913 bis 1915 lehrte er schließlich als Professor in Innsbruck, ehe er dann nach Götting wechselte. Dort hatte Adolf Windaus bis zu seiner Emeritierung den Lehrstuhl für Chemie inne. Er habilitierte sich über Cholesterin und forschte intensiv auf dem Gebiet der Steroide. So gelang es ihm nicht nur, die enge Verbindung zwischen dem Cholesterin und den Gallensäuren aufzudecken. Adolf Windaus klärte außerdem die chemische Struktur diverser Vitamine des B-Komplexes auf und schuf ein Verfahren, um das Vitamin D fotochemisch synthetisieren zu können, welches später durch die beiden Pharmaunternehmen E- Merck in Darmstadt und Bayer in Leverkusen großtechnisch umgesetzt und angewendet wurde. 1928 erhielt Adolf Windaus den Nobelpreis für Chemie „für seine Verdienste um die Erforschung des Aufbaus der Sterine und ihres Zusammenhanges mit den Vitaminen“. Er empfing zahlreiche weitere Ehrungen und Auszeichnungen, unter anderem das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und war Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, der Leopoldina und korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie außerordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Adolf Windaus verstarb im Jahre 1959 in Göttingen und ist an der Seite weiterer berühmter Nobelpreisträger auf dem dortigen Stadtfriedhof beigesetzt worden.

Alfred Werner

Alfred Werner kam im Jahre 1866 im elsässischen Mühlhausen zur Welt. Bereits schon als Schüler interessierte er sich sehr für die Chemie und besuchte während seines Wehrdienstes in Karlsruhe aus Interesse Vorlesungen zur Chemie an der dortigen Technischen Hochschule. Später studierte er dieses Fach am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich und erlangte hier schließlich im Jahre 1889 sein Diplom in technischer Chemie. 1890 verfasste er bei Arthur Hantzsch seine Doktorarbeit zum Thema „Über räumliche Anordnungen der Atome in stickstoffhaltigen Molekülen“. Es schloss sich ein Forschungsaufenthalt in Paris an, den Alfred Werner am berühmten Collège de France bei Professor Berthelot verbrachte. Nach Zürich zurückgekehrt, hielt Werner am Polytechnikum Vorlesungen über Chemie.

Alfred Werner gilt als Vater der sogenannten Komplexchemie

Besonders tat sich Alfred Werner bei der Erforschung der Koordinationsverbindungen hervor. Im Jahre 1895 nahm er schließlich die Schweizer Staatsbürgerschaft an. 1910 lehnte Werner einen Ruf als Institutsleiter an die Universität Würzburg ab. Er erhielt im Jahre 1913 als erster Anorganiker überhaupt den Nobelpreis für Chemie aufgrund seiner herausragenden Arbeiten über die spezifischen Bindungsverhältnisse der Atome im Molekül, welche entscheidend dazu beigetragen hatten, ältere Forschungen zu vervollständigen und neue Forschungsgebiete im Bereich der anorganischen Chemie zu erschließen. Erst im Jahre 1973 sollte wieder ein Vertreter der anorganischen Chemie den Nobelpreis erhalten. Generell werden die Arbeiten und Forschungen von Alfred Werner als der Beginn der Komplexchemie angesehen. Obwohl bis dahin keinerlei chemische Experimente vorgelegen hatten, die seine Vermutungen stützten, hatte Alfred Werner den Mut dazu gefunden, auch ohne empirische Grundlagen sehr weitreichende wissenschaftliche Thesen zu formulieren. Besonders seine berühmte Koordinationstheorie wurde daher von vielen Fachkollegen bewundernd als regelrechte geniale Frechheit charakterisiert. So konnten sich in der Theorie letztendlich ganz neue Vorstellungen bezüglich der Bindungsverhältnisse von Komplexverbindungen etablieren. Alfred Werner starb im Jahre 1919 in Zürich.

Adolf von Baeyer

Johann Friedrich Wilhelm Adolf Baeyer, seit 1888 Ritter von Baeyer, wurde 1835 in Berlin geboren. Er studierte an der renommierten Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin zunächst Mathematik und Physik und später auch Chemie bei Robert Bunsen an der berühmten Universität zu Heidelberg. Adolf von Baeyer promovierte im Jahre 1858 bei Friedrich Kekulé mit einer Doktorarbeit zum Thema „De arsenici cum methylo conjunctionibus“. Zu Deutsch: „Über Methylarsin-Verbindungen“. 1860 konnte sich Adolf von Baeyer habilitieren und zugleich in Berlin eine Lehrtätigkeit für organische Chemie annehmen. 1866 wurde er schließlich außerordentlicher Professor in Berlin.

Adolf von Baeyer gehörte zu den Gründern der „Deutschen Chemischen Gesellschaft“

Im Jahre 1867 zählte Adolf von Baeyer zu den Mitbegründern der “Deutschen Chemischen Gesellschaft” und blieb über mehrere Jahre hinweg einer der mit deutlicher Mehrheit gewählten Vorstände dieser Gesellschaft. 1872 folgte er einem Ruf als Professor für Chemie nach Straßburg. 1875 konnte er nach München wechseln, um dort die Nachfolge des berühmten Justus von Liebig anzutreten. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Verdienste erfuhr von Baeyer vielfältige Ehrungen. So erhielt er 1881 die Davy-Medaille der Royal Society. 1884 folgte die Wahl zum Mitglied in die American Academy of Arts and Sciences. Auf 1888 datiert die Erhebung in den erblichen Adelsstand des Königreiches Bayern. 1895 schloss sich schließlich die Aufnahme in den Orden „Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste“ an. Im Jahre 1905 jedoch, erhielt von Baeyer schließlich den Nobelpreis für Chemie. Das Komitee begründete diese Entscheidung mit den Verdiensten dieses Chemikers um „die Entwicklung der organischen Chemie und der chemischen Industrie durch seine Arbeiten über die organischen Farbstoffe und die hydroaromatischen Verbindungen“. Adolf von Baeyer verstarb im Jahre 1917 in Starn

Anatole France

Anatole France wurde 1844 in Paris geboren. Sein Vater war Buchhändler und der hoch gebildete Junge besuchte als Gymnasiast das katholische Collège Stanislas. Er begeisterte sich bereits früh die Literatur, schloss Bekanntschaft mit einem Pariser Verleger und wirkte bei diesem als freiberuflicher Lektor. Schließlich wurde er Bibliotheksangesteller, ehe er jedoch beschloss, seine Tätigkeit aufzugeben, um ausschließlich als freier Schriftsteller zu arbeiten.

Sein literarischer Durchbruch gelang Anatole France mit einem Kriminalroman

Anatole France schrieb zunächst Lyrik. Jedoch verfasste er auch Erzählungen und wirkte als Literaturkritiker. Im Jahre 1881 glückte ihm schließlich der literarische Durchbruch mit dem Roman „Le Crime de Sylvestre Bonnard, membre de l’Institut“, welcher sogar mit dem begehrten Prix de l’Académie française honoriert wurde. Anatole France erhielt nun Zutritt zu den exklusiven Pariser Salons und wurde außerdem mit dem Kreuz der Ehrenlegion geehrt. Viele seiner Romane waren autobiografisch inspiriert oder behandelten Themen aus der französischen Geschichte. Bald war er so bekannt und populär, dass er zum Offizier der Ehrenlegion befördert und in die Académie française aufgenommen wurde. Er verinnerlichte vor allem politisches Gedankengut der französischen Linken und wurde schließlich zum Anhänger von deren Führer Jean Jaurès. Seine Romane waren berühmt und viel gelesen. Seine beiden einzigen Theaterstücke blieben jedoch erfolglos. Nach dem Ersten Weltkrieg, in welchem er als patriotischer Schriftsteller agierte, wurde Anatole France zum begeisterten Anhänger der kommunistischen Bewegung. Im Jahre 1921 wurde ihm schließlich der Nobelpreis für Literatur zugesprochen: „Als eine Anerkennung seiner glänzenden schriftstellerischen Tätigkeit, geprägt von edler Stilkunst, weitherziger Humanität, von Anmut und französischem Gemüt.“ Der Vatikan setzte seine Werke hingegen auf den Index. Anatole France verstarb 1924 und erhielt ein Staatsbegräbnis. Er war 1921 der vierte Franzose, welcher mit dem Literatur-Nobelpreis geehrt wurde. Sein Werk strahlt bis in die heutige Zeit aus und über die Grenzen Frankreichs hinaus.

Arne Tiselius

Arne Tiselius wurde 1902 in Stockholm geboren. Er besuchte zunächst die Schule in Göteborg und legte 1921 am dortigen Realgymnasium das Abitur ab. Anschließend schrieb Arne Tiselius sich an der Universität Uppsala ein, um hier ein Studium der Chemie zu beginnen. 1925 wurde er hier zunächst Forschungsassistent in Theodor Svedbergs Laboratorium, ehe er schließlich im Jahre 1930 seine Doktorarbeit über Methoden zur Bewegungsbegrenzung und Elektrophorese von Proteinen schrieb. Anschließend ernannte man Tiselius zum Dozenten und Assistenzprofessor für Chemie.

Arne Tiselius war Vorsitzender der Schwedischen Krebsgesellschaft und Präsident der Nobelstiftung

Auf Grund seiner zwischen 1931 und 1935 publizierten Arbeiten zu Diffusion und Adsorption von Base austauschenden Zeolithen, erhielt er ein Rockefeller-Stipendium in Princeton. 1938 kehrte Tiselius nach Schweden zurück und wurde Professor für physikalische Chemie bei Theodor Svedberg. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Arne Tiselius Vorsitzender der Schwedischen Krebsgesellschaft, zunächst Vizepräsident und ab 1960 schließlich auch Präsident der Nobelstiftung. Seit 1946 hatte Tiselius bereits als Mitglied des Nobelkomitees gewirkt. Ihm wurde schließlich im Jahre 1948 selbst der Nobelpreis für Chemie zuerkannt: „Für seine Forschungen zur Elektrophorese und Adsorption in der Analytik, insbesondere für seine Entdeckungen über die komplexe Natur von Blutserum-Proteinen“. Tiselius war Mitglied zahlreicher renommierter wissenschaftlicher Gesellschaften und Institutionen. So agierte er beispielsweise als Präsident der International Union of Pure and Applied Chemistry. Im Jahre 1953 wurde er außerdem als Mitglied in die berühmte American Academy of Arts and Sciences aufgenommen. Aufsehen hatten vor allem seine Arbeiten und Publikationen zur Elektrophorese und zur Beschaffenheit der Blutserum-Proteine erregt. Auch entwickelte und verbesserte Tiselius einige wichtige biochemische Methoden, wie diejenige der Elektrophorese, der Verteilungs-Chromatographie sowie der Gel-Permeations-Chromatographie. Tiselius verstarb im Herbst des Jahres 1971 im schwedischen Uppsala. Neben Svedberg und anderen gilt er als bedeutender schwedischer Chemiker des 20. Jahrhunderts.

Arthur Harden

Sir Arthur Harden kam im Jahre 1865 in Manchester zur Welt. Er studierte ab dem Jahre 1882 Chemie am Owens College in Manchester und wechselte schließlich nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums 1885 an die Universität Erlangen zu Otto Fischer. Hier schrieb er auch im Jahre 1888 seine Doktorarbeit über die Herstellung und Eigenschaften von β-nitroso Naphthylamin. Anschließend wechselte er als Lecturer an das Owens College. Seit 1897 wirkte er am Jenner Institute of Preventive Medicin. Hier wurde er Leiter einer chemischen Abteilung, 1905 außerdem Leiter der chemischen und biochemischen Abteilung. 1912 folgte er einem zusätzlichen Ruf als Professor für Biochemie an die Universität London. Im Jahre 1930 wurde Arthur Harden emeritiert, betätigte sich jedoch auch weiterhin wissenschaftlich.

Arthur Harden wurde 1926 geadelt

Der Forschungsschwerpunkt von Arthur Harden waren der Stoffwechsel von E.coli und die alkoholische Gärung. Er untersuchte Enzyme in zellfreier Hefelösung und identifizierte Zymase. Während er die Funktion der Phosphate bei der Gärung untersuchte, entdeckte er die Zuckerphosphate und erkannte die Phosphorylierung. Dieses gilt seither als elementares und wichtiges Prinzip innerhalb der Biochemie. Im Jahre 1926 wurde er geadelt. 1929 erhielt er gemeinsam mit Hans Karl August Simon von Euler-Chelpin den Nobelpreis für Chemie: „für ihre Forschung über die Zuckervergärung und den Anteil der Enzyme an diesem Vorgang“. Er war außerdem Fellow der Royal Society, Träger der Davy-Medaille und seit 1932 auch Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Er gilt als einer der bedeutendsten britischen Chemiker des frühen 20. Jahrhunderts und publizierte auch mehrere Schriften. Er verstarb im Jahre 1940 in London. Nach ihm wurde ein Krater auf dem Mond benannt. Unter anderem wurde Arthur Harden auch in das Lexikon bedeutender Chemiker aufgenommen, welches im Jahre 1989 erschienen ist.

Artturi Ilmari Virtanen

Artturi Ilmari Virtanen wurde 1895 in Helsinki geboren. Er absolvierte das Gymnasium in Wyborg und studierte an der Universität zu Wyborg ab 1913 Chemie, Biologie und Physik. Im Jahre 1918 beendete Artturi Ilmari Virtanen sein Studium erfolgreich und schrieb seine Doktorarbeit über „Studien über die Pinabietinihapon-Konstitutiosta“. Er arbeitete zunächst im Labor des Zentralverbands der finnischen Molkereigenossenschaft, ehe er schließlich im Jahre 1921 zum Direktor dieser Einrichtung berufen wurde. 1931 folgten die Eröffnung eines eigenen Laboratoriums und die Berufung zum Professor für Biochemie an der Universität Helsinki. Diese Stellung hatte Artturi Ilmari Virtanen bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1948 inne.

Artturi Ilmari Virtanen untersuchte insbesondere die Käse- und die Milchherstellung

Bereits seit 1924 lag der Forschungsschwerpunkt von Artturi Ilmari Virtanen auf der Untersuchung der bakteriellen Prozesse bei der Käse- und Milchherstellung. So konnte er im Verlaufe seiner Untersuchungen in den beteiligten Bakterien den roten Farbstoff Legoglobin identifizieren und dessen enge chemische Verwandtschaft zum Hämoglobin des Blutes nachweisen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit waren die Nitrataufnahme bei den Pflanzen sowie die Herstellung von Vitaminen, Aminosäuren und von Proteinen. Im Jahre 1945 wurde Artturi Ilmari Virtanen schließlich der Nobelpreis für Chemie zuerkannt: „Für seine Untersuchungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Agrikultur- und Nahrungsmittelchemie, insbesondere für seine Methode der Konservierung von Futtermitteln und Futterpflanzen“. Auch war es ihm gelungen, die sogenannte AIV-Methode zur Konservierung von Futtermitteln zu entwickeln. Bei dieser Konservierungsmethode wurden wichtige Inhaltsstoffe des Futters, wie beispielsweise Vitamine, nicht zerstört. Ebenso gelang es ihm, eine Prozedur zur Milchproduktion bei proteinfreier Ernährung der Milchkühe zu finden. Seine Arbeiten trugen wesentlich zur Begründung der modernen Ernährungswissenschaften und zur Lebensmittelchemie bei. Artturi Ilmari Virtanen verstarb 1973 in Helsinki.

Bjørnstjerne Martinius Bjørnson

Bjørnstjerne Martinius Bjørnson wurde 1832 im norwegischen Kvikne geboren. Er war der Sohn eines Landpfarrers, besuchte zunächst ein privates Gymnasium, brach ein Studium ab, um dann als Journalist zu arbeiten. Während dieser Zeit lernte er Henrik Ibsen kennen. Von 1857 bis 1859 leitete Bjørnstjerne Martinius Bjørnson das Theater in Bergen und wirkte im Anschluss in der Redaktion der Zeitung „Aftenbladet“ mit. Er bereiste 3 Jahre lang Deutschland und auch Italien, kehrte 1865 nach Norwegen zurück und erhielt dort schließlich eine feste Anstellung am königlichen Theater, welche er bis 1872 mit kurzen Unterbrechungen immer wieder innehatte. 1874 erwarb Bjørnstjerne Martinius Bjørnson das Anwesen Aulestad, welches er zu einem bekannten geistigen Zentrum Norwegens etablierte. 1875 bereiste er wiederum Italien und Deutschland und lebte zeitweise auch in Deutschland.

Bjørnstjerne Martinius Bjørnson wurde durch die französischen Realisten stark beeinflusst

Zwischen 1880 und 1881 bereiste Bjørnstjerne Martinius Bjørnson schließlich die USA. Zurückgekehrt nach Europa, lebte er zwischen 1882 und 1887 in Paris, wo ihn insbesondere die französischen Realisten so stark beeinflussten, dass er in seinem schriftstellerischen Schaffen selbst zum Realismus fand und somit zum Erneuerer der gesamten norwegischen Literatur wurde. Im Jahre 1903 erhielt der Dichter Bjørnstjerne Martinius Bjørnson schließlich den Nobelpreis für Literatur: „Als ein Beweis der Anerkennung für seine edle, großartige und vielseitige Wirksamkeit als Dichter, die immer durch einmalige Frische der Eingebung und durch eine seltene Seelenreinheit ausgezeichnet war“. Bjørnstjerne Martinius Bjørnson engagierte auch politisch sehr stark. Er forderte, ganz Skandinavien müsse eine Republik werden und bezog in der Dreyfus-Affäre Stellung. Zu seinen herausragenden Werken zählen Epen, Erzählungen und Romane ebenso, wie zahlreiche Theaterstücke. Er verfasste unter anderem auch die norwegische Nationalhymne. Bjørnstjerne Martinius Bjørnson verstarb im zeitigen Frühjahr des Jahres 1910 in Paris. 2003 wurde ein nach ihm benannter Preis gestiftet, welchen die Norwegische Akademie für Literatur und Meinungsfreiheit (Molde) vergibt.

Carl Bosch

Carl Bosch kam im Jahre 1874 zur Welt. Er schloss zunächst im Jahre 1893 die Schule ab und absolvierte dann ein Praktikum an der Marienhütte in Kotzenau. Anschließend studierte er von 1894 bis 1896 Maschinenbau und Hüttenwesen an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Während dieser Zeit begann Carl Bosch, Vorlesungen in Chemie zu besuchen. Während eines Praktikums, welches er an der Hermannshüte bei Neuwied absolvierte, sammelte Carl Bosch Arbeitserfahrungen. Im Sommersemester des Jahres 1896 schrieb er sich schließlich für ein Chemiestudium an der Universität Leipzig ein und verfasste hier im Jahre 1898 bei Johannes Wislicenus seine Doktorarbeit zum Thema „Über die Kondensation von Dinatriumacetondicarbonsäurediethylester mit Bromacetophenon“.

Carl Bosch machte Karriere bei der BASF und bei der I. G. Farben

1899 trat Carl Bosch in das Unternehmen BASF ein und erhielt den Auftrag, die Technik der Ammoniaksynthese auf industrielles Niveau zu bringen. Daraufhin entwickelte er gemeinsam mit Fritz Haber das sogenannte Haber-Bosch-Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak, welches 1910 patentiert wurde. Der Erfolg der Anlage war so groß, dass Bosch 1916 in die Position des Unternehmensvorstands der BASF berufen wurde. 1920 wurde er Senator, später auch Präsident, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Carl Bosch wurde schließlich auch mit der Leitung der I. G. Farben betraut und zeichnete hier verantwortlich für die Kautschuk-Produktion. Im Jahre 1931 erhielt er gemeinsam mit Friedrich Bergius den Nobelpreis für Chemie wegen seiner „Verdienste um die Entdeckung und Entwicklung der chemischen Hochdruckverfahren“. 1935 wurde Carl Bosch vom NS-Regime dazu gedrängt, seine Positionen aufzugeben und seine Ämter niederzulegen. Schwer depressiv, unternahm er im Jahre 1939 bereits einen Selbstmordversuch. Bosch verstarb im Frühjahr 1940 in Heidelberg. Nach ihm wurden ein Mondkrater, ein Hauptgürtelasteroid, mehrere Straßen, öffentliche Gebäude, Schulen und ein Saal im Kulturhaus der Chemiestadt Leuna benannt.

Carl Spitteler

Carl Spitteler kam 1845 im Schweizer Liestal zur Welt. Sein Vater war ein strenger protestantischer Richter und Landschreiber, welcher ursprünglich bäuerlichen Verhältnissen entstammte. Seine Kindheit und Jugend verbrachte Carl Spitteler in Bern, ehe er schließlich zunächst das Pädagogium zu Basel besuchte. 1865 wechselte er jedoch nach Deutschland, um in Heidelberg protestantische Theologie und Jura zu studieren. 1871 nahm Carl Spitteler die Stellung als Hauslehrer in der Familie eines finnischen Generals an und konnte dadurch Beziehungen zu baltischen und finnischen Adelskreisen aufnehmen, welche später ein beliebtes Sujet in seinen frühen literarischen Werken werden sollten. Ab 1879 unterrichtete er in der Schweiz und publizierte zugleich in der „Neuen Zürcher Zeitung“ Feuilletons.

Carl Spitteler orientierte sich an Arthur Schopenhauer und an Friedrich Nietzsche

Ab 1880 publizierte Carl Spitteler Epen. Er modernisierte den antiken Prometheus-Mythos und orientierte sich bei seinem realistischen Stil vor allem an Arthur Schopenhauer und an Friedrich Nietzsche. Durch eine kleine Erbschaft finanziell unabhängig geworden, wandte er sich schließlich ganz dem literarischen Schaffen zu. Er publizierte große Versepen, welche Figuren und Handlungsstränge der antiken Mythologie mit der modernen Welt das beginnenden 20. Jahrhunderts verknüpften. Im Jahre 1905 wurde Spitteler die Ehrendoktorwürde der Universität Zürich verliehen, 1915 wurde er außerdem auch Ehrendoktor der Universität Lausanne. Er publizierte während dieser Zeit Essays und Aphorismen, welche seine insgesamt pessimistische Weltsicht zum Ausdruck brachten. Verner von Heidenstamm, der Nobelpreisträger des Jahres 1916, schlug Carl Spitteler schließlich dem Nobelpreiskomitee als Kandidat vor. 1920 wurde ihm dann der Nobelpreis für Literatur zugesprochen: „Im besonderen Hinblick auf sein mächtiges Epos ‚Olympischer Frühling‘“. Im selben Jahr erhielt er außerdem den Großen Schillerpreis der Schweizerischen Nationalstiftung. Carl Spitteler verstarb im Jahre 1924 in Luzern und wurde auf dem städtischen Friedhof Friedental beerdigt. Er wirkte auch als einflussreicher Literaturkritiker.

Eduard Buchner

Eduard Buchner wurde im Jahre 1860 in München geboren. Er entstammte einer angesehenen Münchner Arztfamilie, welche enge Verbindungen zur Universität unterhielt. Nach dem Militärdienst absolvierte Buchner zunächst ein sogenanntes anorganisches Praktikum an der Technischen Universität München bei Emil Erlenmeyer, ehe er sich schließlich an einer Konservenfabrik beteiligte. Am botanischen Institut von Carl Wilhelm von Nägeli führte Eduard Buchner dann diverse Untersuchungen zu Gärprozessen durch. Schließlich schrieb er sich jedoch erneut an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ein, um hier nun Chemie, Botanik und Physik zu studieren. Durch einen wissenschaftlichen Assistenten wurden bald die herausragenden Fähigkeiten von Eduard Buchner erkannt. Im Jahre 1888 schrieb Eduard Buchner schließlich bei Adolf von Baeyer seine Doktorarbeit über das Thema „Eine neue Synthese von Derivaten des Trimethylens“. 1891 konnte sich Buchner schließlich erfolgreich habilitieren und gelangte über Kiel als außerordentlicher Professor für analytische und pharmazeutische Chemie nach Tübingen.

Eduard Buchner wird zum Vorstand der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin gewählt

Im Jahre 1898 wurde Eduard Buchner Ordinarius für Chemie an der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin. 1904 wählte man ihn zum Vorstand der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin. Basierend auf seinen an der Universität Tübingen verfassten wissenschaftlichen Arbeiten über die alkoholische Gärung ohne Hefezellen, wurde Buchner schließlich im Jahre 1907 der Nobelpreis für Chemie verliehen. Im Jahre 1909 folgte Buchner dann einem Ruf als Ordinarius für Chemie an die Universität Breslau. Da er hier jedoch nicht heimisch werden konnte, kehrte er nach Bayern zurück, ging nach Würzburg und wurde hier Mitglied der Leopoldina. 1911 übernahm er in Würzburg den Lehrstuhl des Chemischen Instituts der Universität. Anlässlich des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs wurde Buchner als Hauptmann einberufen und in seiner Transporteinheit im Jahre 1915 zum Major befördert. 1917 wurde Eduard Buchner in Rumänien schwer verwundet und erlag in seinem Feldlazarett seinen Verletzungen.

Ernest Rutherford

Ernest Rutherford, 1. Baron Rutherford of Nelson, wurde im Jahre 1871 in Spring Grove geboren. Er entstammte einer Familie, welche bereits vor längerer Zeit nach Neuseeland immigriert war. Finanziert durch ein Stipendium vom Marlborough Education Board, besuchte Ernest Rutherford zunächst das Nelson College. Hier spielte er in der Rugby-Mannschaft und betätigte sich als Schulsprecher. Das besondere Interesse von Ernest Rutherford galt jedoch der Mathematik. Er studierte daher dieses Fach und gleichzeitig auch Naturphilosophie an der Universität Christchurch. Hier wurde schließlich auch noch Rutherfords Interesse an der Physik geweckt. Er erlangte die Graduierungen als Bachelor of Arts und schließlich auch als Master of Arts und veröffentlichte erste wissenschaftliche Artikel über den Einfluss hochfrequenter Hertzscher Wellen auf den Magnetismus des Eisens.

Ernest Rutherford ruht in der Westminster Abbey nahe Sir Isaac Newton

Ernest Rutherford schrieb schließlich auch seine Doktorarbeit über die Auswirkungen von elektromagnetischen Wellen auf den Magnetismus des Eisens. Er erhielt zunächst ein wissenschaftliches Stipendium für die Universität Cambridge und konnte dort zur Leitfähigkeit von Gasen forschen, welche er mit der erst kürzlich entdeckten Röntgenstrahlung auszulösen pflegte. 1898 folgte Rutherford schließlich einem Ruf an die McGill-Universität nach Montreal in Kanada. Er arbeitete und forschte hier bis zum Jahre 1907. In jenem Jahr wurde ihm dann der Nobelpreis für Chemie verliehen, da er erkannt hatte, dass chemische Elemente radioaktiv zerfallen können und dass die dabei entstehende Strahlung sich in Alpha-, Beta- und Gammastrahlung unterteilen lässt. Ab 1907 wirkte er wiederum in England, wo er an der Universität Manchester lehrte. Während des Ersten Weltkrieges hielt sich Rutherford in den USA auf, um hier an Möglichkeiten zur U-Boot-Abwehr mitzuwirken. 1919 kehrte er zurück nach Cambridge und war von 1925 bis 1930 Präsident der berühmten Royal Society. Ernest Rutherford verstarb im Jahre 1937 und wurde in der Westminster Abbey nahe Sir Isaac Newton beigesetzt.

Friedrich Bergius

Friedrich Bergius wurde im Jahre 1884 bei Breslau geboren. Er besuchte das Realgymnasium und arbeitete anschließend im Labor eines Hüttenwerkes. 1903 begann er an der Universität Breslau ein Studium der Chemie und der chemischen Technologie. Er hörte Vorlesungen bei Walter Herz, Albert Ladenburg und Richard Abegg. 1907 wechselte Bergius an die Universität Leipzig und schrieb hier bei Arthur Hantzsch seine Doktorarbeit zum Thema „Über absolute Schwefelsäure als Lösungsmittel“.

Die Kohleverflüssigung war der Forschungsgegenstand von Friedrich Bergius

Zwei Semester verbrachte Friedrich Bergius bei Walter Nernst am Institut für Physikalische Chemie in Berlin. Anschließend wirkte er bei Fritz Haber in Karlsruhe und bei Max Bodenstein in Hannover. 1912 konnte er sich über die Entstehungsprozesse der Steinkohle habilitieren und wurde Dozent für reine und angewandte physikalische Chemie an der TH Hannover. 1913 ließ er ein Verfahren zur Kohleverflüssigung patentieren. 1914 trat Friedrich Bergius in die Theodor Goldschmidt AG in Essen ein. Er wurde Mitglied des Vorstands und verkaufte schließlich sämtliche Patentrechte an die BASF. Eng bekannt war Friedrich Bergius mit Gustav Stresemann. Er erhielt im Jahre 1931 schließlich gemeinsam mit Carl Bosch den Nobelpreis für Chemie: „Für ihre Verdienste um die Entdeckung und Entwicklung der chemischen Hochdruckverfahren“. 1936 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Harvard University verliehen. 1941 wählte man Bergius zum ordentlichen Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Friedrich Bergius diverse Aufträge zum Bau von Chemieanlagen an, welche ihn zunächst erst nach Spanien und im Jahre 1947 sogar bis nach Argentinien führten. Dort verstarb Bergius schließlich im Jahre 1949. Er beherrschte drei Fremdsprachen, war Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und Inhaber der Ehrendoktorwürde verschiedener Universitäten. Auch war Friedrich Bergius Aufsichtsratsvorsitzender der Hydrolyse AG in Heidelberg und Vorstand des Rates des Deutschen Museums München.

Francis William Aston

Francis William Aston kam im Jahre 1877 in Harborne zur Welt. Nach dem Abschluss der Schule studierte Francis William Aston zunächst erst einmal Chemie und später auch in Birmingham Physik. Nach dem Abschluss seines Studiums konzentrierte sich Francis William Aston auf Forschungen zur Gasentladungsröhre und entdeckte hierbei den nach ihm benannten Astonschen Dunkelraum. 1909 forschte er schließlich in Cambridge über Neonisotope. Bis zum Ersten Weltkrieg hielt er dann Vorlesungen am berühmten Trinity College.

Francis William Aston trug zur Entwicklung des ersten Massenspektrometers bei

Der Erste Weltkrieg unterbrach zunächst die Forschungsarbeit und auch die Lehrtätigkeit von Francis William Aston. Erst im Jahre 1919 konnte er schließlich wieder zu seiner Arbeit zurückkehren und begann nun, den ersten elektromagnetischen Massenspektrographen zu entwickeln. Mit diesem Gerät gelang es Francis William Aston dann schließlich, insgesamt mehr als 200 aller 287 natürlich vorkommenden Isotope zu verifizieren. Im Jahre 1919 prognostizierte er außerdem, dass Wasserstoff imstande sei, zu Helium zu fusionieren. Im Jahre 1922 wurde ihm „für seine Entdeckung von Isotopen, darunter weitgehend die nicht-radioaktiver “ Elemente unter Zuhilfenahme seines Massenspektrographen und für seine Formulierung der ‚Regel der Ganzzahligkeit‘“ der Nobelpreis für Chemie verliehen. Francis William Aston war Mitglied der Royal Society und Träger der Royal Medal der Royal Society. Er starb im Herbst des Jahres 1945 im britischen Cambridge. Besonders seine wissenschaftlichen Publikationen zu den Isotopen aus dem Jahre 1922 gelten bis heute als herausragende wissenschaftliche Leistung. Ebenso seine Veröffentlichung über Massenspektren und Isotopen, welche im Jahre 1933 erschien. Nach ihm wurde die „Astonsche Isotopenregel“ benannt, welche besagt, dass chemische Elemente mit ungerader Ordnungszahl nie mehr als zwei Isotope besitzen, während jedoch chemische Elemente mit gerader Ordnungszahl bedeutend mehr Isotope aufweisen können. Um ihn zu ehren, wurde ein Krater auf dem Erdmond „Aston“ genannt.

Frédéric Mistral

Frédéric Mistral kam 1830 in der Nähe von Arles zur Welt. Als Sohn eines wohlhabenden Gutsbesitzers besuchte er zunächst in Avignon die höhere Schule, wo er durch den Kontakt mit unterschiedlichen französischen Dichtern zur Literatur der Provence fand. Bis 1851 studierte er schließlich in Aix-en-Provence Jura, um dann im Jahre 1854 gemeinsam mit anderen Linguisten die sogenannte Félibrige-Bewegung zu formen, welche sich sehr intensiv für die Restauration der uralten provenzalischen Sprache und auch Literatur engagierte.

Einige der Werke von Frédéric Mistral wurden vertont

Frédéric Mistral dichtete zunächst vor allem Versgesänge, von denen einige preisgekrönt und auch vertont wurden. Er bemühte sich mit seiner Dichtung insbesondere, an den im Volke stets lebendigen sogenannten Jeanne-d’Arc-Mythos anzuknüpfen. Als Höhepunkt seines Schaffens gilt das berühmte Heldenepos „Calendau“, welches an die römische Aeneis erinnert. Stets versuchte Frédéric Mistral in seinem Schaffen, die seinerzeit als enorm rückständig betrachtete provenzalische und mediterrane Kultur mit den geistigen Leistungen der Antike zu verknüpfen. Er schrieb in provenzalischer Sprache, übersetzte seine Werke jedoch selbst ins Französische, um in Paris durch die dortige Literaturszene gelesen und rezipiert werden zu können. Auch erstellte er über 20 Jahre hinweg ein exakt recherchiertes Wörterbuch der provenzalischen Sprache, in welches die diversen Dialekte dieses Idioms Eingang fanden. Im Jahre 1904 wurde Frédéric Mistral schließlich gemeinsam mit José Echegaray der Nobelpreis für Literatur verliehen: „Mit Bezug auf die frische Ursprünglichkeit, das Geistreiche und Künstlerische in seiner Dichtung, die Natur und Volksleben seiner Heimat getreu widerspiegelt, sowie auf seine bedeutungsvolle Wirksamkeit als provenzalischer Philologe“. Frédéric Mistral verstarb im Jahre 1914 und wurde schließlich in Maillane beigesetzt. Das mit dem Nobelpreis für Literatur an ihn ausgereichte Preisgeld hatte er dazu verwendet, um die von ihm selbst begründete ethnografische Sammlung in Arles noch beträchtlich auszubauen.

Frederick Soddy

Frederick Soddy wurde 1877 in Eastbourne geboren. Er studierte Chemie in Aberystwyth und Oxford, unter anderem auch bei Ernest Rutherford und forschte im Anschluß an den Universitäten von Oxford und Montreal in Kanada. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Tätigkeit von Soddy lag auf der Erforschung der radioaktiven Stoffe. So wies er 1903 nach, dass beim Zerfall des chemischen Elementes Radium das Helium entsteht. Im Jahre 1913 wies Soddy schließlich Isotope nach und prägte zugleich diesen wissenschaftlichen Begriff. 1914 wechselte er als Dozent an die Universität von Aberdeen, von 1919 bis 1936 wirkte Frederick Soddy schließlich wiederum in Oxford.

Frederick Soddy beschäftigte sich auch intensiv mit dem modernen Bankensystem

Frederick Soddy hielt eine berühmte Vorlesungsreihe zum Forschungsstand über die Radioaktivität. Außerdem publizierte er mehrere Bücher über dieses Thema. Im Jahre 1921 wurde Frederick Soddy schließlich der Nobelpreis für Chemie verliehen. „Für seine Beiträge zur Kenntnis der Chemie der radioaktiven Stoffe und seine Untersuchungen über das Vorkommen und die Natur der Isotopen“, so lautete die Begründung des Nobelpreis-Komitees. Als man im Jahre 1922 ein neues Mineral entdeckte, wurde es Soddyit und somit nach ihm benannt. 1936 entdeckte Soddy den berühmten Satz von Descartes neu. Er formulierte diesen Satz in Form eines Gedichtes, welches in der bekannten Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde. Er und sein wissenschaftliches Wirken inspirierten H. G. Wells zu einem bekannten Roman. Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise beschäftigte sich Soddy in den 1920er und 1930er Jahren auch mit dem Bankensystem und stellte zwischen diesem und der Ursache von Kriegen einen kausalen Zusammenhang her. Frederick Soddy war Fellow der berühmten Royal Society sowie korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1956 starb Frederick Soddy schließlich im südenglischen Badeort Brighton. Er zählt zu den bedeutendsten britischen Chemikern des frühen 20. Jahrhunderts.

Fritz Haber

Fritz Haber kam im Jahre 1868 in Breslau zur Welt. Er entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie, absolvierte ein Gymnasium mit altsprachlicher und mathematischer Ausrichtung und studierte anschließend in Heidelberg bei Robert Wilhelm Bunsen und anschließend in Berlin bei August Wilhelm von Hofmann Chemie. Seine Doktorarbeit schrieb Haber bei Carl Liebermann in Organischer Chemie zur Thematik „Über einige Derivate des Piperonals“. Später wirkte er schließlich in Zürich, in Jena und an der Technischen Hochschule in Karlsruhe. Hier habilitierte er sich schließlich und wurde zum außerordentlichen Professor für Technische Chemie ernannt.

Fritz Haber gilt als der Planer der Gasangriffe im Ersten Weltkrieg

Seit 1904 setzte sich Fritz Haber intensiv mit der katalytischen Bildung von Ammoniak auseinander. Diese wissenschaftliche Tätigkeit führte später zur Entwicklung des berühmten Haber-Bosch-Verfahrens. 1919 wurde ihm dafür nachträglich der Nobelpreis für Chemie des Jahres 1918 zugesprochen. Sein Mitarbeiter Carl Bosch erhielt ihn jedoch erst 1931. Fritz Haber veröffentlichte Lehrbücher, war Lehrstuhlinhaber in Karlsruhe und Berlin sowie Gründungsdirektor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie und Elektrochemie. Bei Kriegsausbuch im Jahre 1914 meldete sich Fritz Haber freiwillig. Erst seine Forschungen ermöglichten den Einsatz der Giftgase Chlor und Phosgen an der Front. Haber wurde zum Hauptmann befördert und von den Alliierten als Kriegsverbrecher gesucht. Nach dem Ersten Weltkrieg leitete Haber die Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Degesch) und versuchte vergeblich, aus dem Meer Gold zu gewinnen, um damit die deutschen Reparationszahlungen bezahlen zu können. Ab 1925 saß er im Aufsichtsrat der I. G. Farben, ab 1926 in der Leopoldina sowie im Senat der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. 1933 nahm er einen Ruf an die Universität von Cambridge und später nach Rehovot in Israel an. Auf der Reise dorthin verstarb Fritz Haber dann allerdings im Jahre 1934.

Fritz Pregl

Fritz Pregl wurde 1869 im österreichischen Laibach geboren. Sein Vater war Slowene, seine Mutter hingegen deutschsprachig. Pregl studierte zunächst in Innsbruck Medizin. Ein Studienkollege von ihm war Georg August Wagner. Im Jahre 1894 schrieb Fritz Pregl schließlich seine Doktorarbeit. 1899 folgte seine Habilitation und 1905 bekleidete er die Stellung eines Assistenten am Medizinisch-Chemischen Institut der Universität Innsbruck. 1913 wurde Pregl zum Professor an das Medizinisch-Chemische Institut der Universität Graz berufen.

Fritz Pregl forschte über die chemische Zusammensetzung von Darmsaft und Harn

Bereits als junger Wissenschaftler widmete Fritz Pregl sein Augenmerk vor allem den medizinisch-chemischen Problemen. So gab er sich keineswegs mit seinem Medizinstudium zufrieden, sondern bildete sich autodidaktisch auf dem Gebiet der Chemie weiter. Studienreisen nach Deutschland führten ihn immer wieder an die seinerzeit renommiertesten chemischen Institute, an denen er seine Forschungsarbeiten durchführen konnte. So erhielt er schon bald einen Lehrauftrag für physiologische Chemie. Insbesondere widmete er sich seinerzeit der Erforschung des Darmsafts vom Schaf, der Untersuchung des menschlichen Harns sowie der Analyse der chemischen Konstitution der Gallensäfte. Ebenso arbeitete er kontinuierlich an der Verbesserung der seinerzeit im Gebrauch befindlichen Laborgeräte. So baute Pregl einen automatisch regulierbaren Verbrennungsofen zur Durchführung quantitativer Elementaranalysen. Im Jahre 1914 wurde Fritz Pregl schließlich mit dem Lieben-Preis geehrt. Es folgte im Jahre 1923 der Nobelpreis für Chemie, welchen er „für die von ihm entwickelte Mikroanalyse organischer Substanzen“ vom Nobelpreis-Komitee zugesprochen bekam. Fritz Pregl verstarb im Jahre 1930 in Graz. Besonders sein Einfluss auf die klinisch-chemische Analytik gilt als bedeutend. Im Jahre 1929 wurde Fritz Pregl zum Ehrenbürger von Innsbruck ernannt. In Innsbruck wurde außerdem eine Straße nach ihm benannt. Von 1931 bis 2006 verlieh die Österreichische Akademie der Wissenschaften regelmäßig einen nach Pregl benannten Preis.

George Bernard Shaw

George Bernard Shaw wurde im Jahre 1856 in Dublin geboren. Sein Vater war von Beruf Getreidehändler, seine Mutter war eine Sängerin. Zunächst arbeitete er als kaufmännischer Angestellter, fasste jedoch bald den Entschluss, Musik- und Theaterkritiker zu werden und ging deshalb nach London. Zwischen 1879 und 1883 verfasste er insgesamt fünf Romane, welche jedoch von den Verlagen abgelehnt wurden. Als Musikkritiker der bekannten Zeitung „Star“ wurde er jedoch recht schnell aufgrund seiner ironischen Kommentare bekannt.

George Bernard Shaw wurde ein erfolgreicher Theaterkritiker

Im Jahre 1895 beschloss George Bernard Shaw schließlich, ein reiner Theaterkritiker zu werden. Er verfasste seine Kritiken für die „Saturday Review“ und kam hierdurch schließlich selbst zum Verfassen von Dramen und Theaterstücken. Als Vertreter des sogenannten intellektuellen Theaters schuf er einen neuen Typ des Dramas, mit dem er schnell auf den Bühnen Englands Erfolge feiern konnte. Parallel zur Tätigkeit als Theaterautor verfasste George Bernard Shaw jedoch auch Romane. „Pygmalion“, sein Roman aus dem Jahre 1913, gab später die Grundlage ab für das bekannte und berühmte Musical „My Fair Lady“. Nach dem Ersten Weltkrieg wandte sich George Bernard Shaw dem Verfassen ernster Dramen zu. Hierbei spielte nicht die jeweilige Handlung die dominierende Rolle, wie bislang allgemein auf der Bühne üblich, sondern das Aufeinandertreffen der individuellen Meinungen seiner jeweiligen Protagonisten. Auch politisch war George Bernard Shaw lebenslang äußerst aktiv. Er gilt nämlich als eines der Gründungsmitglieder der britischen Labourpartei. Er traf 1931 Mahatma Gandhi und bereiste ausgiebig Japan sowie die Sowjetunion. Er verteidigte die großen Säuberungen Stalins vehement und zeigte sich auch als ein Anhänger der Eugenik. Im Jahre 1925 wurde ihm schließlich der Nobelpreis für Literatur verliehen: „Für seine sowohl von Idealismus als auch von Humanität getragene Verfasserschaft, deren frische Satire sich oft mit einer eigenartigen poetischen Schönheit vereint“. George Bernard Shaw verstarb im Jahre 1950.

Gerhart Hauptmann

Gerhart Hauptmann kam im Jahre 1912 in Schlesien zur Welt. Er war der Sohn eines Hotelbesitzers und galt bereits während seiner frühen Jugendzeit unter Gleichaltrigen als äußerst fabulierfreudig. Er besuchte zunächst eine Dorfschule, später dann eine Realschule, um 1878 schließlich als sogenannter Landwirtschafts-Eleve auf dem Gutshof seines Onkels zu arbeiten. Allerdings musste er diese Lehre bereits schon nach kurzer Zeit aufgrund eines Lungenleidens wieder abbrechen. Im Anschluss studierte Gerhart Hauptmann zunächst Bildhauerei in Breslau und später auch Philosophie und Literaturgeschichte an der Universität Jena. Auch dieses Studium brach er jedoch beizeiten ohne Abschluss ab. Zunächst plante er, sich in Rom als Bildhauer niederzulassen, doch dieses Vorhaben scheiterte kläglich. Zurückgekehrt nach Deutschland, brach er ein Studium der Zeichenkunst in Dresden und ein weiteres Studium der Geschichte in Berlin ohne Abschluss ab, ehe er sich schließlich der schriftstellerischen Tätigkeit widmete.

Gerhart Hauptmann wurde mit Dramen berühmt

Gerhart Hauptmann lebte zunächst in Berlin, wurde Mitglied eines Literaturvereins und verfasste mehrere Dramen. Unterstützt durch Theodor Fontane, wurde sein Drama „Die Weber“ aus dem Jahre 1892 ein echter Durchbruch. Bereits vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs erhielt Gerhart Hauptmann zahlreiche Ehrungen. Er wurde Ehrenmitglied der Berliner Secession, erhielt insgesamt 3 Mal den begehrten österreichischen Grillparzer-Preis sowie die Ehrendoktorwürden der Universitäten Leipzig und Oxford sowie der Columbia University. Lediglich der deutsche Kaiser Wilhelm II. schätzte ihn als sozialdemokratischen Schriftsteller wenig und verhinderte letztendlich durch sein Veto, dass Gerhart Hauptmann im Jahre 1896 den Schiller-Preis bekam. Dennoch wurde Gerhart Hauptmann im Jahre 1912 schließlich der Nobelpreis für Literatur zuerkannt: „Vornehmlich für seine reiche, vielseitige, hervorragende Wirksamkeit auf dem Gebiete der dramatischen Dichtung“. Während des Zweiten Weltkrieges verstand er sich, der hohes Ansehen in der deutschen Bevölkerung genoss, stets als überparteilicher Dichter. Hauptmann verstarb 1946 in Agnetendorf.

Giosuè Carducci

Giosuè Carducci wurde 1835 in der Toskana geboren. Sein Vater war Landarzt und Republikaner. Diese politische Grundhaltung machte sich auch der Sohn beizeiten zu eigen. Giosuè Carducci wuchs in Maremma auf und die tief beeindruckende Landschaft inspirierte ihn schon frühzeitig zu dichterischen Versuchen. Seine Jugend verbrachte er schließlich in Florenz, wo er sich vor allem dem Studium griechischer und römischer Autoren widmete. Er studierte an der Universität Pisa Jura und schrieb hier dann auch seine Doktorarbeit im Fach Philosophie. Bis 1857 wirkte er als Lehrer für Rhetorik in der Nähe von Pisa. Da Carducci Atheist war, wurde seine Bewerbung als Professor für Griechisch in Arezzo stets abgelehnt. Erst 1860 gelang es ihm, eine Professur für Griechisch in Pistola zu erhalten. 1861 erhielt er dann den Lehrstuhl für italienische Literatur in Bologna, welchen er bis 1903 innehatte.

Giosuè Carducci war vor allem auch ein politischer Dichter

Giosuè Carducci schrieb vor allem Gedichte. Er erwies sich dabei als ein ungemein kühner Poet, welcher die Sprache an sich als die generell treibende Kraft des einzelnen Menschenlebens, wie der ganzen Weltgeschichte, ansah. Sprache, das war bei Giosuè Carducci der Genius des Fortschritts schlechthin. Eine starke Vorliebe hegte er jedoch auch für die Stilistik der altrömischen Lyrik. Er versuchte, diese in seinem Werk zu erneuern. Im Jahre 1906 wurde Giosuè Carducci schließlich der Nobelpreis für Literatur zugesprochen: „Nicht nur in Anerkennung seiner reichen Gelehrsamkeit und seiner kritischen Forschungen, sondern vor allem als eine Huldigung für die plastische Energie, die Frische des Stils und die lyrische Kraft, die seine poetischen Meisterwerke auszeichnen“. Er verstarb im Jahr darauf und wurde in Bologna beigesetzt. Vor allem auf Thomas Mann und dessen „Zauberberg“ wirkte Giosuè Carducci.

Grazia Deledda

Grazia Deledda wurde 1871 auf Sardinien geboren. Sie war die Tochter einer wohlhabenden Familie und erhielt daher bereits in jungen Jahren Sprachunterricht. Schon im Alter von 15 Jahren konnte sie in verschiedenen sardischen Zeitungen Gedichte und auch Erzählungen veröffentlichen, mit denen sie auf sich aufmerksam machte. Nach ihrer Eheschließung mit einem Beamten des italienischen Kriegsministeriums zog Grazia Deledda 1900 nach Rom. Hier widmete sie sich ganz ihrem literarischen Schaffen und veröffentlichte ihre ersten beiden Romane.

Grazia Deledda stelle ihr Wirken in den Dienst Mussolinis

Innerhalb der italienischen Literatur des frühen 20. Jahrhunderts gilt Grazia Deledda als eine der wichtigsten Autorinnen des Naturalismus. Nahezu alle ihre belletristischen Werke sind als Schicksalsromane angelegt, welche das ungemein harte Leben der Sarden zum Sujet haben. Die Protagonistinnen ihrer Werke sind oft Frauen. Diese geraten aufgrund ihrer individuellen Glaubens- und Ehrbegriffe in die Mühlen der zeitgenössischen italienischen Gesellschaft und gehen dort oft zugrunde. Für ihre ersten beiden in Rom verfassten Romane erhielt Grazia Deledda im Jahre 1926 den Nobelpreis für Literatur zugesprochen: „Für ihre von hohem Idealismus getragene Verfasserschaft, die mit Anschaulichkeit und Klarheit das Leben ihrer väterlichen Herkunft schildert und allgemeinmenschliche Probleme mit Tiefe und Wärme behandelt“. Verliehen wurde der Preis jedoch erst im Folgejahr 1927. Mit der Machtergreifung der italienischen Faschisten unter Mussolini, stellte sie ihr literarisches Schaffen sofort ganz in den Dienst des Duce. Besonders in der Nachkriegszeit minderte dies den Nachruhm ihres literarischen Schaffens ganz erheblich. Ihr literarisches Werk ist äußerst umfangreich. Einige belletristische Werke aus ihrer Feder wurden erst nach ihrem Tode posthum veröffentlicht. Im Jahre 1956 wurde ein Roman von Grazia Deledda mit Erfolg verfilmt. Stets handeln ihre Bücher in Italien, wobei besonders das Spätwerk von ihrer Liebe zu ihrer Heimat Sardinien geprägt ist. Grazia Deledda verstarb 1936 im Alter von nur 64 Jahren in Rom.

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