Wird ein Textabschnitt aus einem Buch wortwörtlich übernommen, so spricht man von einem direkten Zitat. Der zitierte Abschnitt muss in Anführungszeichen stehen und buchstabentreu wiedergegeben werden. Als Mindestanforderung gelten folgende Angaben: Autors und Jahr. Fremdsprachige Textfragmente zitiert man in der Originalsprache, es sei denn, es handelt sich um eine wenig geläufige Sprache. Wichtig ist aber, zwei Sprachen (Deutsch und z. B. Spanisch) innerhalb eines Satzes nicht zu vermischen.
Wenn der Student sich an einen Text in seiner wissenschaftlichen Arbeit anlehnt, muss er den Inhalt als ein indirektes Zitat angegeben. Die eigene Paraphrase eines Textes muss kenntlich gemacht werden und darf nicht verschwiegen werden, da der Student ansonsten gegen die Urheberrechte verstoßen würde.
Bei Quellenangaben, obgleich es sich um ein direktes oder indirektes Zitieren handelt, unterscheidet man zwischen zwei Varianten. Die Angaben können in Klammern im Text (sog. „inline“, auch amerikanische Zitierweise genannt) oder in Fußnoten deutsche Zitierweise stehen. Jede Universität hat ihre eigenen Richtlinien, die von Studenten zu überprüfen sind. Werden keine Formatierungsvorgaben genannt, so muss sich der Student für eine Zitierweise entscheiden und konsequent in seiner Hausarbeit, Seminararbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit verfolgen.
Bei indirekten Zitaten kann die Anlehnung an einen fremden Text unterschiedlich gekennzeichnet werden. Wichtig ist es, konsequent die gewählte Zitierweise in seiner Arbeit zu verwenden.
1. Man nennt den Autor und verweist auf seine Aussage. Die komplette Quellenangabe muss dann im Literaturverzeichnis angegeben werden:
IM TEXT: Laut Jensgens (2000, S. 7) ist es sehr schwer nachzuvollziehen, warum Person Y auf diese Weise reagieren würde.
IN DER FUßNOTE: Jensgens 2000, S. 7.
2. Wenn man den Autor nicht im Fließtext nennt, muss man indirekte Zitate mit „vgl.“ kennzeichnen. Das „vgl.“ steht für „vergleiche“ und wird in der Regel in einer Klammer nach dem indirekten Zitat gesetzt. Dem „vgl.“ folgt die Quellenangabe in Kurzform:
IM TEXT: Die In-Gruppe versucht mit negativen Bemerkungen sich von der Out-Gruppe abzugrenzen (vgl. Jäger 2001, S. 77).
IN DER FUßNOTE: vgl. Jäger 2001, S. 77.
3. Anstatt „vgl.“ kann auch ein „nach“ verwendet werden:
IM TEXT: Die In-Gruppe versucht mit negativen Bemerkungen sich von der Out-Gruppe abzugrenzen (nach Jäger 2001, S. 77).
IN DER FUßNOTE: nach Jäger 2001, S. 77.
In wissenschaftlichen Arbeiten empfieht es sich den Konjunktiv I zu benutzen. Konjunktiv I ermöglicht Aussagen anderer Autoren in der wissenschaftlichen Arbeit darzulegen und gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass sie nicht unsere eigenen sind, sondern indirekt zitiert werden.
Die Nutzung von Konjunktiv I ist aber nicht unproblematisch, besonders wenn sich die Verbformen im Präteritum und Konjunktiv II gleichen. Dies kann zu Missverständnissen führen. Aus diesem Grunde scheint es sinnvoller, den Autor des Textes, an den wir uns stützen, zu nennen. Formulierung wie z. B. Kreuz geht davon aus, dass…/ Laut Kreuz/ Kreuz zufolge weist deutlich darauf hin, dass man mit einem indirekten Zitat zu tun hat und die Ansichten einer anderen Person dargestellt werden.
Eine Möglichkeit, indirekte Zitate zu kennzeichnen, ist der Konjunktiv. So würde als Beispiel ein indirektes Zitat dann so lauten:
Eine Konfliktbewältigungsstrategie wäre ein Versöhnungsgespräch mit Mediation (vgl. Kreuz 2005).
Da der Konjunktiv den Lesefluss erschweren kann, wird in vielen Fällen die Variante mit Nennung des Autors bevorzugt:
Laut Kreuz (2005) ist eine Konfliktbewältigungsstrategie ein Versöhnungsgespräch mit Mediation.
Indirekte Zitate sollte man nicht mit sinngemäßen Zitaten verwechseln. Ein sinngemäßes Zitat wird verwendet, wenn man mit dem eigenen Text nicht auf einen Einzelgedanken, sondern eine Theorie oder Autoren Bezug nimmt. Dann setzt man die Quelle ohne Seitenangabe in eine Klammer und gibt die vollständige Quelle dann im Literaturverzeichnis an.
Die „spezielle Relativitätstheorie“ (Einstein 1905) kann als Theorie folgenden Aspekt erklären.