Empirische Forschung ist der Schlüssel zu wissenschaftlichen Erkenntnissen. Lernen Sie alle wichtigen Forschungsmethoden kennen – qualitativ und quantitativ – und erfahren Sie, wie Sie empirisch forschen.
Die empirische Forschung ist ein wissenschaftlicher Ansatz, der auf der systematischen Sammlung und Analyse von Daten aus der realen Welt basiert. Im Gegensatz zu rein theoretischen Arbeiten werden bei empirischen Forschungsmethoden eigene Daten erhoben, um Hypothesen zu überprüfen oder neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Das Wort „Empirie" stammt vom griechischen „empeiría" (Erfahrung). Empirisch forschen bedeutet, wissenschaftliche Erkenntnisse durch systematische Beobachtung, Experimente oder Befragungen zu gewinnen – nicht durch reine Spekulation oder Literaturanalyse.
Empirisch belegt sind Aussagen, wenn sie durch die Auswertung selbst erhobener Daten bestätigt werden können.
Bei einer empirischen Untersuchung in Ihrer Bachelorarbeit oder Masterarbeit beantworten Sie Ihre Forschungsfrage durch eigene Datenerhebung. Sie arbeiten nicht nur mit bestehender Literatur, sondern produzieren eigene wissenschaftlich verwertbare Ergebnisse.
1. Quantitative Forschung: Sammlung numerischer Daten (Zahlen, Statistiken) durch Umfragen, Experimente oder standardisierte Tests. Die Auswertung erfolgt statistisch.
2. Qualitative Forschung: Sammlung nicht-numerischer Daten (Texte, Interviews, Beobachtungen). Die Auswertung erfolgt interpretativ, um tiefere Einblicke zu gewinnen.
Oft werden beide Ansätze kombiniert (Mixed Methods), um ein umfassendes Bild zu erhalten.
Bei der Planung Ihrer Abschlussarbeit müssen Sie entscheiden: Führen Sie eine empirische Untersuchung durch oder verfassen Sie eine Literaturarbeit? Hier der Vergleich:
Bei der quantitativen Forschung sammeln Sie numerische Daten, die statistisch ausgewertet werden. Das Ziel: messbare, verallgemeinerbare Ergebnisse.
Standardisierte Fragebögen mit geschlossenen Fragen, um große Datenmengen zu erheben und statistisch auszuwerten.
Kontrollierte Untersuchung, bei der Variablen systematisch verändert werden, um kausale Zusammenhänge zu testen.
Systematische Erfassung von Häufigkeiten, Dauer oder Intensität beobachtbarer Verhaltensweisen.
Interview mit festgelegten Fragen und Antwortmöglichkeiten, die eine statistische Auswertung ermöglichen.
Systematische Erfassung messbarer Merkmale von Texten, Bildern oder Medieninhalten (z.B. Worthäufigkeiten).
Auswertung bereits vorhandener Datensätze (z.B. Statistisches Bundesamt, Eurostat, Unternehmensdaten).
Bei der qualitativen Forschung sammeln Sie nicht-numerische Daten, um tiefere Einblicke in Meinungen, Verhaltensweisen und Zusammenhänge zu gewinnen.
Offenes oder halbstrukturiertes Interview mit Fachexperten, um spezifisches Wissen und Einschätzungen zu gewinnen.
Moderierte Diskussion mit 6–12 Teilnehmern, um Meinungen und Einstellungen zu einem Thema zu erfassen.
Tiefgehende Untersuchung eines einzelnen Falls (Person, Organisation, Ereignis), um komplexe Zusammenhänge zu verstehen.
Offene, interpretative Beobachtung von Verhaltensweisen in natürlichen Situationen (teilnehmend oder nicht-teilnehmend).
Systematische Interpretation von Texten, Interviews oder Medien nach festgelegten Kategorien (z.B. nach Mayring).
Offenes Interview, bei dem Befragte ihre Erfahrungen und Erlebnisse frei erzählen können.
Diese Infografik zeigt den systematischen Prozess der empirischen Erkenntnisgewinnung – von der Beobachtung über die Hypothesenbildung bis zur Theorieentwicklung:
Möchten Sie eine empirische Untersuchung für Ihre Abschlussarbeit durchführen? Befolgen Sie diese sieben Schritte:
Formulieren Sie eine präzise, empirisch überprüfbare Forschungsfrage. Sie sollte klar, fokussiert und durch Datenerhebung beantwortbar sein.
Führen Sie eine Literaturrecherche durch, um den Forschungsstand zu erfassen, relevante Theorien zu identifizieren und Ihre Forschungslücke zu begründen.
Formulieren Sie überprüfbare Hypothesen, die Sie durch Ihre empirische Untersuchung bestätigen oder widerlegen wollen.
Entscheiden Sie sich für eine quantitative oder qualitative Methode – oder eine Kombination (Mixed Methods). Die Wahl hängt von Ihrer Forschungsfrage ab.
Erstellen Sie Ihren Fragebogen, Interviewleitfaden oder Beobachtungsprotokoll. Führen Sie einen Pretest durch.
Sammeln Sie Ihre Daten systematisch. Achten Sie auf eine ausreichende Stichprobengröße und dokumentieren Sie den Prozess.
Werten Sie Ihre Daten aus: quantitativ mit SPSS/R, qualitativ z.B. mit MAXQDA. Interpretieren Sie die Ergebnisse im Kontext Ihrer Forschungsfrage.
Je nach Forschungsstand und Zielsetzung unterscheidet man verschiedene Arten empirischer Untersuchungen:
Erste Erkundung eines neuen Forschungsfelds. Ziel: Grundlegende Erkenntnisse sammeln, Hypothesen generieren.
Erklärung von Zusammenhängen. Ziel: Prüfen, ob vorhandene Erkenntnisse die Ableitung von Hypothesen ermöglichen.
Überprüfung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen. Ziel: Kausale Zusammenhänge zwischen Variablen nachweisen.
Detaillierte Beschreibung eines Sachverhalts. Ziel: Häufigkeiten, Anteile, Durchschnittswerte erfassen.
Damit Ihre empirische Forschung wissenschaftlichen Standards entspricht, müssen bestimmte Gütekriterien erfüllt sein:
Ergebnisse sind unabhängig vom Forschenden reproduzierbar
Messung liefert bei Wiederholung gleiche Ergebnisse
Es wird tatsächlich gemessen, was gemessen werden soll
Forschungsprozess ist nachvollziehbar dokumentiert
Ergebnisse haben Relevanz über den Einzelfall hinaus
Andere Forscher kommen zu ähnlichen Interpretationen
Diese wegweisenden Studien zeigen, welche Erkenntnisse durch empirische Forschungsmethoden gewonnen werden können:
Stanley Milgram untersuchte den Gehorsam gegenüber Autoritäten. Die Ergebnisse zeigten erschreckend, dass Menschen bereit sind, anderen auf Anweisung Schaden zuzufügen.
Diese Studien in den Western Electric Works zeigten, dass die Produktivität von Arbeitern durch soziale Aufmerksamkeit steigt – nicht nur durch physische Bedingungen.
Philip Zimbardo untersuchte, wie schnell Menschen Rollen (Gefangene/Wärter) übernehmen. Das Experiment musste abgebrochen werden – die „Wärter" wurden zu aggressiv.
Walter Mischels Studie zur Selbstkontrolle bei Kindern. Kinder, die auf eine zweite Belohnung warten konnten, waren im späteren Leben tendenziell erfolgreicher.
Das Wort „empirisch" kommt vom griechischen „empeiría" (Erfahrung). Empirisch bedeutet „auf Erfahrung beruhend". In der Wissenschaft bezeichnet es Erkenntnisse, die durch systematische Beobachtung, Experimente oder Befragungen gewonnen werden – im Gegensatz zu rein theoretischen Überlegungen.
Quantitative Forschung sammelt numerische Daten (Zahlen), die statistisch ausgewertet werden. Ziel sind messbare, verallgemeinerbare Ergebnisse. Qualitative Forschung sammelt nicht-numerische Daten (Texte, Interviews) und wertet sie interpretativ aus. Ziel sind tiefere Einblicke und Verständnis von Zusammenhängen.
Quantitative Methoden: Umfragen, Experimente, strukturierte Interviews, quantitative Beobachtung, Sekundärdatenanalyse. Qualitative Methoden: Experteninterviews, Fokusgruppen, Fallstudien, qualitative Beobachtung, qualitative Inhaltsanalyse, narrative Interviews.
Eine Aussage ist „empirisch belegt", wenn sie durch die Auswertung selbst erhobener Daten bestätigt werden kann. Die Aussage basiert also nicht nur auf Theorie oder Vermutung, sondern auf nachweisbaren Beobachtungen oder Messergebnissen aus der realen Welt.
Die wichtigsten Schritte sind: 1. Forschungsfrage definieren, 2. Theoretischen Rahmen erarbeiten, 3. Hypothesen aufstellen, 4. Forschungsmethode wählen, 5. Erhebungsinstrument entwickeln, 6. Datenerhebung durchführen, 7. Datenanalyse und Interpretation.
Für statistische Aussagekraft werden mindestens 30–50 Teilnehmer empfohlen. Für komplexere Analysen (Regressionen, Vergleiche) sollten es 100+ Teilnehmer sein. Die optimale Stichprobengröße hängt von der Grundgesamtheit und dem gewünschten Konfidenzintervall ab.
Eine empirische Arbeit erfordert mehr Planung und Zeitaufwand (Datenerhebung, Auswertung), wird aber von Betreuern oft höher bewertet. Literaturarbeiten sind zeitlich einfacher planbar, erfordern aber exzellente Recherche- und Synthesefähigkeiten. Beide haben ihre eigenen Herausforderungen.
Ja, professionelle Unterstützung ist möglich. Ein erfahrener Ghostwriter kann bei der Methodenentwicklung, Datenauswertung mit SPSS/R oder wissenschaftlichen Ausarbeitung unterstützen. Auch Coaching für methodische Fragen ist eine Option.
Sie benötigen Hilfe bei Ihrer empirischen Masterarbeit oder Bachelorarbeit? Unsere erfahrenen Ghostwriter unterstützen Sie.
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